Diplomstudium Logistikmanagement nebenberuflich: Universität St. Gallen Plattform von Experten für Experten

Redaktion (allg.)

Ikea-Logistikmanager Claudio Marconi hat berufsbegleitend an der Universität St. Gallen sein Diplomstudium Logistikmanagement abgeschlossen. Für seine weitere Karriere war das ein wichtiger Schritt.

Claudio Marconi arbeitet bei der wohl bekanntesten Möbelhauskette der Welt. Als Business Navigation Manager Logistics Global bei der Ikea Supply AG ist er verantwortlich für die ganzheitliche Messung der Performance und die Geschäftssteuerung der Logistik. Sein Verantwortungsgebiet beinhaltet zum Beispiel Aufgaben wie den gesamten Prozess des Businessplans, das Identifizieren von Entwicklungspotenzialen und das Monitoring im Hinblick auf „Excellence in Operations“ in den jeweiligen Geschäftsfeldern.
Marconi ist Absolvent des speziell für logistische Führungskräfte konzipierten Diplomstudiums Logistikmanagement (DLM), das die Universität St. Gallen in enger Kooperation mit dem Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) anbietet.

Das DLM zählt zu den intensivsten berufsbegleitenden Ausbildungsgängen mit Logistikfokus und kann in deutlich kürzerer Zeit als etwa ein wesentlich allgemeiner ausgerichteter sogenannter Executive MBA abgeschlossen werden. Denn in zwölf oder in der langen Variante 24 Monaten ist dieser Studiengang ganz gezielt auf die komprimierte Vermittlung von Wissen für den berufserfahrenen Führungskräftenachwuchs fokussiert – Studienreise nach Asien inklusive. Das eröffnet auch Nicht-Akademikern die Möglichkeit, ein anspruchsvolles akademisches Studium zu absolvieren, das zugleich praxisnah ist. Auch für Ikea-Logistiker Marconi war das die passende Art der beruflichen Weiterbildung, da er Studium und Job gut miteinander verbinden konnte. Das DLM habe ihm die Möglichkeit zur gezielten Weiterqualifizierung auf der Basis einer intensiven Zusammenarbeit mit sachkundigen Dozenten und anderen Teilnehmern geboten.

„Das alles hat in einem professionell organisierten akademischen Rahmen stattgefunden“, so Marconi. „Der Studiengang bietet eine ganzheitliche Betrachtung der kompletten Wertschöpfungskette: Neben der akademischen Perspektive wird vor allem sehr viel Wert auf die Praktikabilität und die Umsetzung im Alltag gelegt.“ Logistik ist einer der wichtigen Treiber für das Wachstum von Ikea weltweit. Der Bereich Logistik startet beim Rohmaterial und endet beim Kunden. „Eine holistische Betrachtungsweise und das Erkennen von Abhängigkeiten und Schnittstellen in der Supply Chain waren für mich die wichtigsten Erfahrungen während des Studiums“, sagt Marconi. „Diese neu gewonnenen Erkenntnisse kann ich in meinem praktischen beruflichen Umfeld heute ganz konkret umsetzen.“ Zusätzlich stelle der Studiengang sicher, dass genügend Möglichkeiten bestehen, sich mit den Studienkollegen auszutauschen und voneinander zu lernen. „Auch drei Jahre nach unserem Abschluss pflegen wir weiterhin ein gutes Netzwerk“, so Marconi.

Hohe Motivation

Die Vorteile des berufsbegleitenden Studiums liegen auf der Hand: Die Mitarbeiter kennen das Unternehmen, haben bereits Praxiserfahrung, Probe- und Einarbeitungszeiten entfallen komplett. Die Motivation durch interne Karrierechancen ist viel höher als bei externen Absolventen – Talente im Unternehmen können gezielt gefördert werden und wandern nicht ab. Außerdem entfallen teure und angesichts der Arbeitsmarktlage oft erfolglose Recruiting-Aktionen im akademischen Bereich. „Das Diplomstudium Logistikmanagement ist in Bezug auf Inhalt und Qualität einzigartig“, sagt Jürgen Krahé, Vorsitzender des DLM-Förderkreises.

„Denn wir sprechen gezielt diejenigen Unternehmen an, die ihren Nachwuchskräften eine nachhaltige berufliche Perspektive bieten und anspruchsvollen Märkten auch in Zukunft auf Augenhöhe begegnen wollen.“vDabei richtet sich das Studium ganz gezielt an berufserfahrene Praktiker mit Führungserfahrung. „Die Dozenten des berufsbegleitenden Diplomstudiums Logistikmanagement sind Professoren der Universität St. Gallen, des Fraunhofer IML und führender internationaler Partneruniversitäten sowie Führungspersönlichkeiten vorbildlicher Unternehmen, die in der Praxis einen exzellenten Ruf besitzen“, sagt Dr. Thorsten Klaas-Wissing, Vize-Direktor am Lehrstuhl für Logistikmanagement an der Uni St. Gallen und Studienleiter des DLM. „Das berufsbegleitende Diplomstudium Logistikmanagement ist eine Plattform von Experten für Experten.“

Es gehe damit weit über eine einfache Weiterbildung hinaus. „Die Teilnehmenden werden Teil eines Expertennetzwerks, das bereits bei so mancher Herausforderung in der Praxis ihren Wert gezeigt hat“, so Klaas-Wissing. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventen das Weiterbildungs-Diplom in Logistikmanagement der Universität St. Gallen und das Zertifikat zum „European Master Logistician“ der European Logistics Association. In mittlerweile fünf Kursen haben bis heute insgesamt rund 80 Absolventen erfolgreich an dem Studium teilgenommen. Ein Universitäts- oder Fachhochschulabschluss ist für die Zulassung nicht erforderlich – es wird Praxiserfahrung, Führungserfahrung und ein erfolgreich absolviertes Assessment vorausgesetzt.

Das einjährige, wahlweise zweijährige Studium umfasst elf thematisch fokussierte Fachmodule zu je drei Tagen. Während es zu Beginn des Studiums zunächst um Grundlagen der Führung und des Supply Chain Managements geht, werden anschließend spezielle, übergreifende Disziplinen der Logistik wie Transportsysteme, Logistikcontrolling oder Intralogistik und Warehouse Management behandelt. In weiteren Modulen wird die „Operations-Line“ abgebildet, die von der nachfrageorientierten Distribution (Demand Management) über die Produktion (Production Management) bis hin zur Beschaffung (Supply Management) durchlaufen wird. Den Abschluss bildet eine fünftägige Studienreise nach Shanghai. Das Studium umfasst 33 Präsenztage. „Derzeit existiert kein direkt vergleichbares Weiterbildungsangebot am Markt“, sagt Guido Follert, IML-Abteilungsleiter Maschinen und Anlagen und ebenfalls Studienleiter.

Aktuelle Themen

Auch mit dem Abstand von mittlerweile drei Jahren ist Ikea-Logistiker Claudio Marconi froh, sich genau für diese Art der beruflichen Weiterbildung entschieden zu haben. „Für mich persönlich war letztlich eine Kombination von verschiedenen Faktoren ausschlaggebend: ein guter Mix der Teilnehmenden aus verschiedenen Branchen und Verantwortungsgebieten, eine gute Balance zwischen Lehrbuch und Realität und natürlich ein gut ausgewählter Inhalt an aktuellen Themen“, so Marconi. „Außerdem haben die Intensität und die Dauer des Studiengangs, also monatlich mehrtägige Seminare verteilt auf ein Jahr, sehr gut mit meinem beruflichen Umfeld und dem persönlichen Zeitmanagement zusammengepasst.“

Für seine Karriere bei Ikea jedenfalls hat das Studium einen wichtigen, zusätzlichen Impuls gegeben.

Diplomstudium ist ELA-zertifiziert

Das berufsbegleitende Diplomstudium Logistikmanagement (DLM), ein Weiterbildungsprogramm des Lehrstuhls für Logistikmanagement der Universität St. Gallen in Kooperation mit dem Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), ist das einzige Weiterbildungsangebot dieser Art in der Schweiz. Das Studium ist zertifiziert nach den Vorgaben der European Logistics Association (ELA), womit die Absolventen zugleich mit dem Weiterbildungs- Diplom der Universität St. Gallen den „European Master Logistician“ der ELA erlangen. Der nächste Kurs startet im Juni 2013.

Dieser Artikel erschien in der Logistik Heute-Ausgabe 04/2013

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