Roche Diagnostics: Global Logistics bietet Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen und Männer

Redaktion (allg.)

Der Unternehmensbereich Global Logistics bietet attraktive Entwicklungsmöglichkeiten – für Frauen ebenso wie für Männer.

Roche Diagnostics ist mit einem Umsatz von 7 Mrd. CHF Weltmarktführer im Bereich diagnostischer Systeme und biochemischer Produkte. Innovation wird bei diesem Unternehmen großgeschrieben. Hochmodern arbeitet auch der Unternehmensbereich „Global Logistics“ – das Logistikzentrum von Roche Diagnostics in Mannheim. „Wir planen und steuern alle logistischen Flüsse innerhalb der Gesellschaft in enger Kooperation mit Produktion, Marketing, Finanzen und Vetriebsgesellschaften“, erklärt Peter Stephan, Leiter der Exportkontrolle. Diese weltweite „Integrated Supply Chain“ wird zentral in Mannheim geplant und gesteuert, 170 Länder in aller Welt werden mit Produkten des Unternehmens versorgt. „Täglich verlassen rund 4.000 Sendungen das Logistikzentrum“, so Peter Stephan. Auf 55.000 Palettenplätzen lagern 6.000 Erzeugnisse des Unternehmens – die keineswegs alle gleich behandelt werden dürfen. „Einige Produkte müssen bei minus 70 Grad im Tiefkühllager untergebracht werden, andere sind nur für eine kurze Frist haltbar und erfordern daher ein spezielles logistisches 'Handling'", beschreibt Peter Stephan die Herausforderung für die Mitarbeiter in der Logistik. „Ein ebenso spannendes wie anspruchsvolles Betätigungsfeld.“ Anders als bei manch anderem Unternehmen ist die Logistik hier keine reine Männerdomäne: „Bei großen Logistikdienstleistern ist es keine Seltenheit, wenn unter 100 Mitarbeitern der obersten Führungsriege gerade mal eine Frau ist. Bei uns sind unter 50 Führungskräften bereits zehn Frauen – gerne können es auch noch mehr sein“, betont Peter Stephan. Dass Global Logistics ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten bietet, zeigen die Beispiele von vier Frauen, die über die unterschiedlichsten Einstiegswege in diesem Unternehmensbereich Karriere gemacht haben:

Die Apothekerin Dr. Ruth Draisbach, 43, kam über Produktion und Marketing in die Logistik. „Nach Abschluss meiner Promotion stieg ich, für eine Apothekerin ganz klassisch, als Referentin Qualitätskontrolle im Kontrolllabor, Bereich ‚Reagenzienherstellung Arzt- und Patientensysteme’ ein.“ Es folgte schon bald ein Wechsel in die Diagnostika-Sparte, wo Ruth Draisbach nach kurzer Zeit die Leitung einer Gruppe übernahm, die für die Qualitätssteuerung bestimmter Schnelldiagnostika zuständig war. „In dieser Funktion hatte ich mit klassischen Analysen nichts mehr zu tun, sondern arbeitete in engem Kontakt mit der Forschung an einem Herstellungsschritt mit“, erklärt Ruth Draisbach. 1994 wechselte sie als Produktmanagerin ins zentrale Marketing. Nach einigen Jahren in diesem Bereich suchte die Apothekerin dann wieder eine neue Herausforderung: „Nachdem ich die Diagnostikaprodukte sowohl aus der Produktion als auch von der Marketingseite her gut kannte, reizte es mich, nun auch noch die logistische Seite und das damit zusammenhängende operative Geschäft kennen zu lernen.“ Im April 2003 wechselte sie daher in die Logistik und ist seither im Bereich Global Logistics als Abteilungsleiterin Supply Chain Management Reagents RNP (Roche Near Patient Testing) und RAS (Roche Applied Science) für zehn Mitarbeiter verantwortlich. „Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern muss ich für die Planung und die Bereitstellung der Produkte sorgen – weltweit“, umreißt Ruth Draisbach knapp ihren Aufgabenbereich. Diese Managementaufgabe hat eine hohe planerische Komponente: „Wir erhalten von unseren Kunden – in der Regel sind dies Roche-Niederlassungen aus der ganzen Welt – Forcasts für die bestimmten Produkte. Um diese Bedarfe zu erfüllen, muss ich mit meiner Abteilung dafür sorgen, dass das Lager mit dem gewünschten Produkt befüllt wird – in ausreichender Menge und in allen benötigten Varianten.“ Ein Zuviel ist ebenso ungünstig wie ein Zuwenig. „Die Kunst ist es, eine Balance zwischen Lieferfähigkeit, Bestandsmenge und Lagerrisiko zu erreichen. Eine gute Planung ist daher das A und O“, betont Ruth Draisbach. An ihrer Tätigkeit schätzt sie besonders die Vielseitigkeit: „Mein Aufgabenspektrum reicht von der Mitarbeiterführung über die Zusammenarbeit in Teams mit Menschen aus den verschiedensten Ländern und Unternehmensbereichen bis hin zur Mitgestaltung von Prozessabläufen.“

Fabiana Schleder Pena Ruiz, 31, hat in Brasilien Betriebswirtschaftslehre studiert. Darauf setzte sie noch Aufbaustudiengänge in den Bereichen Marketing und Human Ressources und 2001 einen MBA in Internationalem Marketing an der Export Akademie der Fachhochschule Reutlingen. Ihre Laufbahn bei Roche Diagnostics begann sie mit einem Management Traineeprogramm im Bereich Global Marketing Diabetes Care. Nach zweieinhalb Jahren Unternehmenszugehörigkeit zögerte Fabiana Schleder nicht, das Angebot anzunehmen, eine leitende Stelle bei Global Logistics zu übernehmen. „Zum ersten Mal kam ich 1999 mit Logistik in Berührung, während eines sechsmonatigen Praktikums in der Konzern-Logistik der Volkswagen AG. Dort konnte ich erfahren, welche Wichtigkeit die Logistik in einem globalen Unternehmen hat“, berichtet sie. Im Februar 2004 übernahm die Diplom-Kauffrau im International Ordermanagement die Leitung einer von insgesamt vier Gruppen. „Das Management Traineeprogramm hat mich optimal auf die Übernahme dieser leitenden Funktion vorbereitet“, betont Fabiana Schleder. „Die Bearbeitung anspruchsvoller strategischer und konzeptioneller Projekte, diverse internationale Einsätze in den USA, der Schweiz und in Großbritannien, die Chance, ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens zu knüpfen – dies alles sind Punkte, die dieses Traineeprogramm auszeichnen – und fit machen für Führungsaufgaben.“

Fabiana Schleder und ihr Team von 19 Mitarbeitern haben die Aufgabe, Kundenbestellungen vom Eingang bis zur Fakturierung und Lieferung zu bearbeiten. „Wir sind zuständig für das ‚Agency-Geschäft‘, das heißt, wir betreuen Distributoren in Ländern, in denen es keine Roche-Niederlassungen gibt.“ Da die Gruppe Kunden in aller Welt betreut, sind hier entsprechende Sprachkenntnisse sowie interkulturelle Kompetenzen unerlässlich. „Die Logistik ist wie eine Kette, deren Glieder ineinander greifen müssen. Isoliertes Arbeiten funktioniert hier nicht. Wir arbeiten daher eng mit dem Vertrieb, dem International Forwarding Management, der Produktion und dem Marketing zusammen. Teamfähigkeit und Monitoring spielen dabei eine wichtige Rolle“, erklärt Fabiana Schleder. Das Ziel ihrer Gruppe sind pünktliche Lieferungen – in der vom Kunden gewünschten Zeit, in der gewünschten Menge, am gewünschten Ort und mit der richtigen Qualität „Die Mischung aus operativem und strategischem Arbeiten sowie die Personalführung eines internationalen Teams macht mir sehr viel Spaß“, fasst Fabiana Schleder zusammen.

Die Karriere von Sabine Martin, 38, verlief „verzögert“, das heißt, über den zweiten Bildungsweg. Angefangen mit einer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau folgten seit 1985 Stationen bei verschiedenen Unternehmen – als kaufmännische Angestellte, dann als Sachbearbeiterin und schließlich als Assistentin des Bereichsleiters im internationalen Marketing und Vertrieb eines Küchenherstellers. Parallel zu ihrer beruflichen Entwicklung bildete sich Sabine Martin kontinuierlich fort. „Ich machte IHK-Abschlüsse als Ausbilderin, dann als Handelsfachwirtin, erhielt nach entsprechenden Sprachkursen das Spanisch-Zertifikat ‚Certificado Inicial‘, bildete mich zur ‚Fremdsprachlichen Wirtschaftskorrespondentin in Englisch’ weiter und absolvierte ein Praktikum in England – im Bereich Logistik eines britischen Unternehmens“, zählt Sabine Martin ihre zahlreichen Aktivitäten auf.
Zu Roche Diagnostics kam sie im April 2000. „Ich fing als Sachbearbeiterin an – in der Logistik, Abteilung International Ordermanagement.“ Bereits ein knappes Jahr später übernahm sie eine Gruppenleiterfunktion im Internationalen Ordermanagement. Weiterhin nahm Sabine Martin von Oktober 2003 bis Mai 2004 erfolgreich an einem internationalen Personalentwicklungsprogramm - HORIZONS - des Unternehmens teil. Dieses Programm richtet sich an besonders talentierte Mitarbeiter, welche mittel- bis langfristig in globale Managementfunktionen geführt werden können. Ziele von HORIZONS sind u.a., die Entwicklung von multifunktionalem Denken und Handeln, Sammeln interkultureller Erfahrungen sowie Erwerb exzellenter Führungskompetenz.
Im Mai 2004 wurde Sabine Martin die Leitung der Abteilung „National und International Ordermanagement Applied Science Industrial“ übertragen und sie ist seither für 12 Mitarbeiter verantwortlich. „Unsere Aufgabe ist es, von unseren Kunden Aufträge entgegenzunehmen, zusätzliche, kunden- und materialspezifische Informationen hinzuzufügen und diese an die Produktion weiterzuleiten. Ist die Ware kundenspezifisch produziert beziehungsweise abgefüllt, wird die Speditionsabteilung von uns beauftragt, den Versand anzustoßen. Wir behalten den gesamten Auftragsprozess im Auge, bis die Ware zum gewünschten Zeitpunkt beim Kunden eintrifft“, erklärt Sabine Martin. Die Kunden ihrer Abteilung sind Industrieunternehmen: „Die meisten werden nicht mit Endprodukten, sondern mit Rohstoffen beliefert, die in deren Produktion benötigt werden.“ Neben umfangreichen organisatorischen und planerischen Aufgaben im Tagesgeschäft ist die Abstimmung mit Kunden, mit Kollegen aus anderen Ländern, und Unternehmensbereichen wie Marketing, Key Account und Produktion ein weiteres Thema ihrer Tätigkeit. Besonders am Herzen liegt Sabine Martin die Personalführung und -entwicklung. Neben fachlicher ist hier in erster Linie soziale Kompetenz gefragt. „Wichtig ist, Prozesse immer wieder zu hinterfragen, kontinuierlich anzupassen und zu optimieren“, betont Sabine Martin.

Jeanie Hsieh, 26, stieg im April 2004 als Trainee bei Global Logistics ein. Bevor sie sich bei Roche Diagnostics auf einem Absolventenkongress um eine Traineestelle in der Logistik bewarb, schloss sie ihr BWL-Studium mit Auslandsaufenthalten an der Hong Kong University of Science & Technology und der London Business School ab. Als Schwerpunkte des Studiums wählte sie Finanzierung, Wachstums- und Konjunkturtheorie und Produktionswirtschaft. „Das Roche Diagnostics-Traineeprogramm ‚Management Start Up‘, kurz MSU, finde ich sehr attraktiv, da hier die Mitarbeiter in äußerst kurzer Zeit sehr gut entwickelt und gezielt für die Übernahme einer Führungsposition ausgebildet werden“, betont Jeanie Hsieh. „Für ein Traineeprogramm entschied ich mich deshalb, weil ich nach dem Studium nicht gleich in eine fest umrissene Position einmünden wollte, sondern eine hohe Lernkurve anstrebe und das Unternehmen durch Projektarbeit von mehreren Seiten kennen lernen möchte.“ Auch der Schritt in die Logistik erfolgte ganz bewusst: „Supply Chain Management wird meines Erachtens nach zunehmend wichtiger für global agierende Unternehmen. Dieser Bereich hat noch viel Potenzial und ist daher von einer hohen Dynamik gekennzeichnet. Außerdem schätze ich an der Arbeit in der Logistik besonders die analytisch-quantitative und ganzheitliche Vorgehensweise“, erklärt die Diplom-Kauffrau. „Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist für mich die globale Ausrichtung der Logistik bei Roche Diagnostics: Ich möchte gerne international arbeiten – beispielsweise in internationalen Teams oder in Form von Auslandseinsätzen.“ Ende September hat Jeanie Hsieh ihr erstes Projekt abgeschlossen: „Meine Aufgabe war es, weltweit eine Strategie zur Optimierung der Global Supply Chain im Bereich ‚Großgeräte‘ zu entwickeln.“ Das zweite Projekt führt sie für einige Monate nach Kalifornien. „Dort bin ich dafür verantwortlich, ein strategisches Konzept für das so genannte Life Cycle Management einer Business Area zu entwickeln. Das bedeutet, Entscheidungsmodelle dafür zu finden, wie man unter Berücksichtigung fachspezifischer Gesichtspunkte – Marketing, Logistik, Finance, Produktentwicklung, Produktion et cetera – obsolete Produkte vom Markt nimmt, beziehungsweise neue Produkte einführt.“
Besonders wichtig ist es Jeanie Hsieh, zu betonen, dass der Logistikbereich auch für Frauen sehr attraktiv ist. „Ich glaube, dieser Bereich hat immer noch ein Imageproblem. Häufig wird Logistik mit Männerarbeit gleichgesetzt. Doch dies stimmt so nicht. Frauen, die gerne analytisch, strategisch und konzeptionell arbeiten, finden in der Logistik ein ebenso attraktives Betätigungsfeld wie in den ‚klassischeren‘ Bereichen Marketing und Personalwesen!“

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