Studium: Zum Verwirklicher von Industrie 4.0 werden

Hochschule Augsburg bietet Studiengang zur industriellen Sicherheit an.
Immer alles im Griff: Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg bietet seit Kurzem einen Studiengang für industrielle Sicherheit an. (Symbolbild: Industrieblick/Fotolia)
Immer alles im Griff: Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg bietet seit Kurzem einen Studiengang für industrielle Sicherheit an. (Symbolbild: Industrieblick/Fotolia)
Sandra Lehmann

Industrie 4.0 ist aus Sicht der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg – University of Applied Sciences nicht ohne Spezialisten für industrielle Sicherheit umzusetzen. Deshalb bietet die Fachhochschule seit einem Semester den Masterstudiengang Industrielle Sicherheit an.

Fächerübergreifend strukturiert

Die dreisemestrige Hochschulausbildung ist disziplinenübergreifend angelegt und bezieht nach Angaben der Hochschule die Fächer Elektrotechnik, Informatik sowie Wirtschaft mit ein. Die Studierenden sollen dadurch sowohl technische als auch wirtschaftliche Kompetenzen im Bereich industrieller Automatisierungs- und Steuerungsanlagen erwerben. Insbesondere, so Vertreter der Hochschule, sollen die Teilnehmer für die Sicherheitsherausforderungen von Anlagen sensibilisiert und befähigt werden Probleme innerhalb kritischer Infrastrukturen schnell und ohne große Verluste zu beheben.

Psychologische Grundlagen

Zudem sollen die Studierenden nach Auffassung von Prof. Dr. Helia Hollmann, Fachstudienberaterin für den neuen Studiengang, auch psychologische und rechtliche Grundlagen mitnehmen. „Anlagensicherheit hängt zu einem wesentlichen Teil auch von den Personen ab, die sie steuern beziehungsweise, die für die Produktionsabläufe zuständig sind. Können diese weniger gut mit Stress und Druck umgehen, kann es zu Fehlentscheidungen kommen“, sagte die Wissenschaftlerin anlässlich der jährlichen HSAOps-Gespräche der Hochschule am 1. Juni 2017. Die Themenschwerpunkte des praxisorientierten Studiums erstreckten sich deshalb von IT-Sicherheit und Datenschutz über funktionale Sicherheit bis hin zu IT-Recht und Mitarbeiterführung.

Praktisch geschult

Zusätzlich werden die Studierenden im Labor „Industrielle Sicherheit“ an einer vernetzten Automatisierungs- und Steuerungsanlage praktisch geschult. Dort werden sicherheitskritische Situationen, die in Unternehmen auftreten können – wie beispielsweise ein großangelegter Hackerangriff auf sensible IT-Daten – direkt simuliert. Außerdem arbeiten sie der Universität zufolge eng mit Wissenschaftlern der Gruppe HSASec – Forschungsgruppe für IT-Security und digitale Forensik sowie mit der HSAOps –Forschungsgruppe Optimierung und Operations Management – zusammen. Ebenfalls sind Wissenschaftler des Technologie-Transferzentrums in Nördlingen, die zu unterschiedlichsten Aspekten der Produktionsindustrie forschen, an dem neuen Studiengang beteiligt.