Logistikdienstleister haben es im Vergleich zu Unternehmen aus Industrie und Handel deutlich schwerer, Fachkräfte zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundesvereinigung Logistik. (Foto: Fotolia.com / Monkey Business)
Redaktion (allg.)

Der Mangel an qualifiziertem Personal ist im Bereich der Logistikdienstleistung von zentraler Bedeutung. Das ergab die Frühjahrsumfrage zum Fachkräftemangel der Bundesvereinigung Logistik (BVL). 90 Prozent der 112 Befragten aus Logistikdienstleistung, Handel und Industrie spüren den Mangel an Fachkräften im Arbeitsfeld Logistik. Diesem hohen „gefühlten“ Wert, stehen etwas bessere, aber immer noch hohe Werte für das eigene Unternehmen gegenüber.

44 Prozent der Befragten aus Handel und Industrie erklärten, selbst einen Mangel an Fachkräften zu erleben. Deutlich angespannter ist die Lage bei den Logistikdienstleistern: Hier melden 78 Prozent einen Fehlstand. Diese leiden also besonders unter dem Fachkräftemangel. So bleiben laut Studie bei 35 Prozent der Teilnehmer aus der Logistik die Hälfte der offenen Stellen auch nach zwölf Monaten unbesetzt. In Industrie und Handel können hingegen rund 80 Prozent der Befragten im selben Zeitraum bis zu 100 Prozent der Vakanzen besetzen.
Auch bei den Zukunftsprognosen gehen die Aussagen auseinander. Rund 87 Prozent der befragten Logistikdienstleister und 64 Prozent der befragten Verantwortlichen aus Handel und Industrie rechnen damit, dass sich der Fachkräftemangel langfristig negativ auf ihr Unternehmen auswirken werde.
Wird nach konkreten Fachkräftestellen gefragt, landen IT-Fachleute bei den Befragten aus Handel und Industrie auf Platz eins (48 Prozent), bei den Befragten Logistikdienstleistern immerhin auf dem zweiten Platz (47 Prozent), direkt hinter Fahrern und Zustellern (51 Prozent) und gleichauf mit Disponenten (47 Prozent).
Für die Umfrage wurden insgesamt 112 BVL-Mitglieder aus Logistikdienstleistung, Handel und Industrie befragt, die im Personalbereich arbeiten oder Personalverantwortung tragen. Die Betriebsgröße der Befragten reicht von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis hin zu Konzernen; insgesamt beschäftigen die teilnehmenden Unternehmen rund 900.000 Menschen. (ts/ld)