Redaktion (allg.)

Schlechtes Image, geringe Bezahlung und unattraktive Aufstiegschancen – der Transport- und Logistikwirtschaft macht ihr Ruf bei der Suche nach qualifiziertem Personal zu schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Delphi-Studie der Frankfurter Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG und des Instituts für Zukunftsforschung und Wissensmanagement (IFK) an der EBS Business School in Wiesbaden. Für die Studie bewerteten 94 Branchenexperten aus 24 Ländern, mit welcher Wahrscheinlichkeit verschiedene Zukunftsszenarien bis zum Jahr 2030 eintreten werden.

Bis dahin kann der Bedarf an Fach- und Führungskräften des Sektors nur zu knapp 56 Prozent gedeckt werden, geht aus der Studie hervor. Zudem halten es die Befragten nur zu 36 Prozent für realistisch, dass Nachwuchskräfte 2030 eine Karriere im Transport- und Logistikgeschäft erstrebenswerter finden als in anderen Branchen. Künftig werden daher zu rund 70 Prozent nur die Unternehmen erfolgreich am Markt agieren, die aktiv ihre „Arbeitgebermarke“ weiterentwickeln, lautet ein weiteres Ergebnis. Vor besonderen Herausforderungen stehe der Mittelstand: Die Chance, dass sich kleine und mittelgroße Unternehmen in den kommenden 15 bis 20 Jahren zu Wunscharbeitgebern entwickeln, liegt bei nur knapp 38 Prozent.

Um das Potenzial der vorhandenen Belegschaft besser zu nutzen, werden Logistikunternehmen im Jahr 2030 mit 51-prozentiger Wahrscheinlichkeit mehr in die Aus- und Weiterbildung investieren als heute. Zu fast 56 Prozent sind altersgerechte Arbeitszeitmodelle und Arbeitsplätze denkbar. Beim Frauenanteil in der Transport- und Logistikbranche sind die Experten allerdings pessimistisch: Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Quote stärker steigt als in anderen Sektoren, liegt demnach unter 50 Prozent.

(akw)