Infrastrukturausbau: Private sollen zahlen

Experten glauben, dass staatliches Geld nicht mehr reichen wird.
Thilo Jörgl

Damit öffentliche Verkehrsprojekte realisiert werden können, muss nach Ansicht von Experten künftig privates Geld fließen. Die öffentlichen Kassen seien leer, aber gleichzeitig steige die Mobilität der Menschen und der Transport von Waren, betonte der Generalsekretär des Weltverkehrsforum, Jose Viegas. Über Möglichkeiten, wie Infrastruktur künftig finanziert werden kann, diskutieren seit 22. Mai Fachleute beim Weltverkehrsforum in Leipzig. Für die Veranstaltung hatten sich Forscher, Wirtschaftsvertreter und Politiker aus mehr als 50 Ländern angemeldet.

Das diesjährige Motto heißt „Funding Transport“. Das Leitthema wurde unter anderem deshalb gewählt, weil nach Schätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit OECD bis 2030 allein für den Ausbau von Airports, Häfen und Bahnlinien elf Billionen US-Dollar gebraucht werden. Laut Experten geht es in Entwicklungsländern darum, die Infrastruktur in großem Stil auszubauen. In den Industrieländern drehten sich die Diskussionen um grüne Logistik und Mobilität mit einer völlig neuen Infrastruktur. Diese sei aber extrem teuer.

Viegas betonte, dass es für private Geldgeber attraktiv sein müsse, in öffentliche Infrastruktur zu investieren. Zudem müsse die Frage beantwortet werden, wie die Kosten fair und transparent verteilt werden können. Das Treffen in Leipzig dient dazu, dass Erfahrungen ausgetauscht werden – beispielsweise zum Thema Public Private Partnership. Außerdem soll die Veranstaltung Entscheidungshilfen für Politiker liefern.

Quellenhinweis Bilder (tlw.): Pixelio