KEP: Acht Dienstleister im Test

Jedes dritte Paket erreicht beschädigt seinen Empfänger. Dieser Durchschnittswert geht aus einer Untersuchung der Berliner DtGV – Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH hervor. Gemeinsam mit dem Berliner Nachrichtensender N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH hat die DtGV insgesamt acht große Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) unter die Lupe genommen. Jeder Anbieter wurde mit jeweils zehn Paketsendungen auf die Probe gestellt. Die verdeckten Tests erfolgten sowohl auf dem Land als auch in der Großstadt.

Testsieger in puncto Unversehrtheit war der langsamste Zusteller Hermes Europe GmbH. Bei der Hamburger Otto-Tochter kamen 95 Prozent aller getesteten Sendungen unversehrt an. Auch bei DHL, ein Geschäftsbereich der Bonner Deutsche Post AG, wies nur eines von zehn Paketen Beschädigungen auf. Bei anderen Anbietern erreichte dagegen jedes zweite Paket seinen Empfänger mit Rissen oder Löchern.

Auch bei der Versanddauer gab es laut dem Test große Schwankungen: Brauchte die schnellste Sendung nur knapp 19 Stunden, so waren andere Pakete bis zu sechs Werktage unterwegs. Knapp 40 Prozent aller Sendungen benötigten länger als 48 Stunden. Bei den errechneten Mittelwerten pro Anbieter ergaben sich ebenfalls signifikante Unterschiede: Während die Pakete des schnellsten Anbieters United Parcel Service Deutschland Inc. & Co. OHG (UPS), Neuss, durchschnittlich 30 Stunden benötigten, so waren es beim langsamsten Versender Hermes durchschnittlich 70 Stunden.

Ähnlich weit öffnet sich die Schere bei den Preisen: Im Inland sind die anfallenden Kosten bei UPS, dem teuersten Paketdienstleister der Untersuchung, im Durchschnitt doppelt so hoch wie bei DHL, dem günstigsten Unternehmen. Noch stärker schlägt die Differenz bei Auslandssendungen zu Buche: Ein Ein-Kilo-Päckchen liefert DHL für 8,90 Euro nach Großbritannien, bei UPS hingegen fallen Kosten in Höhe von 36,73 Euro an.