Kommissionierung: Smartphones im Brillenformat

Datenbrillen revolutionieren Pick-by-Vision - Anwender aber noch skeptisch.
Redaktion (allg.)

Laut Gartner Inc. ist „Pick by Vision“ eines der zehn wichtigsten strategischen IT-Technologien der kommenden Jahre. Nach Zahlen des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss und Logistik (fml) der Technischen Universität München senkt die Technologie im Vergleich zu konventionellen Papierlisten die Fehlerquote in der Kommissionierung um etwa zwölf Prozent. Die Kommissionierzeit schrumpft demnach um neun Prozent.

Wie das Kommissionieren mit der neuen Datenbrille „Google Glass“ funktioniert, die Google noch im laufenden Jahr auf den Markt bringen will, konnten Kunden der Salt Solutions GmbH kürzlich im Showroom der Würzburger Firma testen. Gemeinsam mit dem Partner Itizzimo GmbH, Würzburg, stellte Salt eine Lösung vor, die Google Glass an SAP EWM anbindet.

2014 ist das Jahr der Datenbrillen, waren sich die Experten in Würzburg einig. Neben der Google Glass gibt es bereits Modelle anderer Hersteller, etwa von Motorola, Epson oder Vuzix, mit verschiedenen Formen und Funktionen. Sie alle arbeiten auf Basis des Betriebssystems Android und nutzen Apps, die über Schnittstellen und WLAN-Systeme in Echtzeit an übergeordnete Systeme angebunden sind.

Als erster OEM plane Samsung im September dieses Jahres, eine smarte Brille ähnlich der Google Glass auf den Markt zu bringen, berichteten die Fachleute von Itizzimo. Manche Geräte ermöglichen demnach sogar eine Gestenerkennung, was neue Möglichkeiten auch für Anwendungen im Lager berge.

Laut den Experten in Würzburg steht und fällt die Technologie aber mit der Akzeptanz der Endnutzer. Die Brillenträger unter den Testern im Salt-Showroom äußerten hier Bedenken, da sich durch die eigene Brille unter der Datenbrille das Sichtfeld verschiebe. „Die Position der Brille muss stimmen. Dann ist sie weniger aufdringlich als gedacht“, sagte ein Tester. Laut Salt gibt es optional auch Datenbrillen mit Sehstärke oder Komponenten zum Aufsetzen auf die eigene Brille.

Einen ausführlichen Hintergrundartikel zumThema wird es in LOGISTIKHEUTE-Ausgabe 3/2014 geben, die am 12. März erscheint.

(akw)