KEP: Hermes will auf Busspur fahren

Paket-Spezialist hält Spurnutzung für Elektrofahrzeuge für sinnvoll.
Thilo Jörgl

Wenn es nach dem Paketdienst Hermes geht, sollten in Großstädten Lieferwagen mit Elektroantrieb die für Busse reservierten Spuren nutzen dürfen. Das sagte Hanjo Schneider, im Vorstand der Otto-Gruppe für die Tochterfirma Hermes verantwortlich, Journalisten der „Wirtschaftswoche". Hintergrund sei, dass die Hermes-Nutzfahrzeuge auf der letzten Meile immer öfter im Stau steckten. Damit die Pakete schneller zu den Kunden kommen, hält Schneider auch eine Kooperation mit Wettbewerbern für sinnvoll. Seiner Meinung nach könnten in Großstädten neutrale Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen, die für Hermes, Deutsche Post DHL, GLS und DPD gemeinsam zustellen. Auch bei Paketboxen sei eine Zusammenarbeit sinnvoll, betonte der Manager.

Falls die Vorschläge umgesetzt werden, müssen sich die KEP-Dienstleister die Extra-Spur womöglich nicht nur mit Bussen teilen: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte kürzlich ins Gespräch gebracht, Elektroautos grundsätzlich die Busspuren benutzen zu lassen. Das könnte seiner Ansicht nach einer von mehreren Anreizen sein, um die Nachfrage nach E-Autos in Deutschland zu beschleunigen.