Stapler: „Erlebniswelt“ in rot

Linde verzichtet auf CeMAT und lädt tausende Kunden nach Mainz ein.
Thilo Jörgl

In der Intralogistikwelt sorgte 2013 eine Nachricht für Aufsehen. Der Aschaffenburger Staplerhersteller Linde Material Handling kündigte an, der Fachmesse CeMAT 2014 fernbleiben zu wollen und stattdessen eine eigene „Erlebniswelt“ für Kunden aufzubauen. Inzwischen steht auf dem Gelände des Mainzer Messeparks auf 20.000 Quadratmetern die sogenannte „World of Material Handling“. Der Staplerbauer will binnen drei Wochen durch die Zeltstadt mehrere tausend Kunden und Händler aus ganz Europa schleusen.

Um zu zeigen, was dort geboten wird, lud das zum börsennotierten Kion-Konzern gehörende Unternehmen internationale Fachmagazine, unter anderem LOGISTIK HEUTE, zu einer Presseveranstaltung ein. In den temporär aufgebauten Messezelten werden laut Linde Fachvorträge und Führungen zu aktuellen Trends, Lösungen und Visionen für den innerbetrieblichen Materialfluss angeboten. Zudem präsentiert der Hersteller dort neben alten Geräten auch zehn Produktneuentwicklungen - vom Hochhubwagen L14 über den Logistik-Zug bis zum Linde Safety Pilot. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, sich bei 18 Linde-Partnerunternehmen – vom Anbaugerätehersteller bis zum Reifenproduzenten – über Neuigkeiten aus der Flurförderzeugewelt zu informieren.

Gegenüber dem CeMAT-Auftritt habe die Erlebniswelt den Vorteil, „dass Geräte vorgeführt werden können und die Kunden selbst Fahrzeuge testen können“, sagte Linde-Vertriebschef Christophe Lautray gegenüber den Fachjournalisten. Auch Linde selbst profitiert von der Veranstaltung. Denn an die Zelte auf einem eigens dafür asphaltierten Gelände ist eine sogenannte Truck Clinic angegliedert. Dort können Kunden, unter Anleitung eines Marktforschungsunternehmen, nicht nur Linde-Fahrzeuge, sondern auch Geräte der Wettbewerber Still, Jungheinrich, Toyota sowie Hyster testen und ihre Meinung darüber in einem Fragebogen aufschreiben. Kommentare können die Teilnehmer auch zu Projekten abgeben, an denen Linde künftig arbeiten will. Aus den Besucherantworten erwarten sich die Aschaffenburger nützliche Informationen für die Entwicklungsabteilung.