Fahrerlose Transportsysteme: Blick in die Zukunft

Servicerobotik und FTS-Technik werden künftig verschmelzen, sagen Experten.
Redaktion (allg.)

Servicerobotik und FTS-Technik werden in den kommenden Jahren verschmelzen. Das sagte Dr. Günter Ullrich, Geschäftsführer der AWT-Kompetenz GmbH in Voerde, im Fachforum "Fahrerlose Transportsysteme" (FTS) auf der Intralogistikmesse CeMAT 2014 in Hannover (LOGISTIK HEUTE berichtete). "Die Servicerobotik gewinnt an Akzeptanz. Die Roboter wollen automatisch fahren und Servicearbeiten erledigen. Sie dringen damit in die FTS-Welt ein", erklärte der Fachmann.

Die neue Generation der Geräte sind laut Ullrich sogenannte Service- und Transportsysteme (STS). Bereits heute halten neue Sensortechnologien aus der Automobilindustrie Einzug in die FTS-Technik, berichtete er. Künftig würden auch STS Lichtimpulse (Laserscanner), elektromagnetische Wellen (Radarsensoren) oder Ultraschallimpulse (Ultraschallsensoren) emittieren. Diese Impulse würden dann an potenziellen Hindernissen reflektiert. Das biete neue Möglichkeiten, um Informationen über die Bodenbeschaffenheit oder sich nähernde Hindernisse zu liefern oder auch im Dunkeln den Fahrweg zu überwachen (Infrarotkameras).

Als bereits heute verfügbare Anwendungsbeispiele aus der Automobilindustrie nannte Ullrich Spurwechselassistenten, automatische Tempo- und Abstandskontrolle (ACC), Tempolimitanzeigen, Kollisionswarnsysteme, Nachtsichtassistenten mit Markierung erkannter Fußgänger und Einparkhilfen. "Bis zum autonomen Fahren ist es nicht mehr lange hin", betonte Ullrich in Hannover.

Bei FTS gäbe es allerdings noch Nachholbedarf. Stand der Technik bei Lager- und Kommissionieranwendungen seien Magnet- oder Lasernavigation, optische Spurführung oder berührungslose Energieübertragung. Bislang finde die Navigation nur zweidimensional statt, also auf horizontaler und vertikaler Ebene. Befinden sich beispielsweise die "Sehschlitze" von zwei Robotern auf verschiedenen Höhen, könnten sich diese nicht gegenseitig erkennen und kollidieren, verdeutlichte Ullrich im Rahmen seines Vortrags. Für die nötige Sicherheit im Lager seien daher funktionierende 3D-Erkennungssysteme erforderlich, so der FTS-Experte.

(akw)