WM 2014: Wie der Fußball zu seinem Besitzer gelangt

Bevor das Runde in das Eckige kommt, hat es eine lange Reise vor sich.

Weltweit werden jährlich etwa 40 Millionen Fußbälle verkauft. In den zwei Monaten vor der Weltmeisterschaft steigen die Zahlen erfahrungsgemäß noch weiter an, berichtet Evan Puzey, CMO der Bad Homburger Kewill GmbH, einem Anbieter multimodaler Transport-Software. Das ist auch logistisch eine Herausforderung. Puzey unterteilt den Weg des Balls in folgende drei Phasen:

  • Produktion: Die Fußbälle werden hauptsächlich in Fernost produziert, zum Beispiel im chinesischen Shenzhen, einem Ort etwa 40 Kilometer von Hongkong entfernt. „Hier sind die Logistikanbindungen gut und die Expertise in der Produktion erwiesen", erklärt Puzey. Außerdem seien die Kosten relativ gering. Die Bestandteile des Balls müssen allerdings aus der ganzen Welt angeliefert werden, das mache den Logistikprozess komplex. „Nimmt man alle Bestandteile zusammen, kann der Reiseweg mehr als 10.000 Kilometer betragen, bevor das Produkt gefertigt ist.“
  • Multimodaler Transport: Ist der Ball produziert, kann er den Weg zu seinem Besitzer antreten. „In der Fabrik in Shenzhen beispielsweise werden die Güter auf Lkw geladen und zu den Lagern des „Logistics Service Provider“ (LSP) in der Nähe des Hafens oder Flughafens in Hongkong transportiert und dort zwischengelagert“, berichtet der Kewill-CMO. Danach folgen unter anderem die Zollprüfung und die Übergabe der Waren an Hafen-Dienstleister, die sie an ihr Ziel transportieren. Dort erwartet die Waren erneut der Zoll.
  • Auslieferung & Distribution: Schließlich folgt laut Puzey der komplizierteste Teil des Logistikprozesses: die Auslieferung. Die Container werden entladen, die Waren auf Lkw verteilt und in ein Lager gebracht. Das gehöre in der Regel dem Distributor oder dem LSP. „Hier werden die Fußbälle endgültig fertiggestellt, etwa verpackt oder mit Etiketten versehen“, erklärt Puzey. Das Produkt werde dann an regionale Distributoren verteilt, von denen aus sie in die Geschäfte und die Lager von Onlineshops gelangen.