Deutscher Logistik-Kongress: Kostentreiber identifizieren

Experten diskutierten in Berlin neue Ansätze für den Maschinen- und Anlagenbau.
Thilo Jörgl

Um die Durchführung von Optimierungs- und Transformationsprojekten in Unternehmen drehte sich die Maschinenbau-Sequenz auf dem 31. Deutschen Logistik-Kongress (22. bis 24. Oktober 2014, Berlin). Dr. Robert Untied, Head of Strategic Marketing bei der Hamburger Körber AG, betonte, dass es aus seiner Sicht für seine Firma eine ganze Reihe von Herausforderungen gibt: Dazu zählten unter anderem die Standardisierung von Komponenten, Qualitäts- und Flexibilisierungssteigerungen sowie die Vermeidung von zu viel Engineering.

Vor einer anderen Herausforderung stand die Aerzener Maschinenfabrik: Sie setzte sich die marktgerechte Gestaltung von Produkten zum Ziel. Das Management forderte dazu Einkäufer und Techniker auf, in Gruppen zusammenzuarbeiten und kostentreibende Faktoren für bestimmte Produkte zu identifizieren. Große Summen sparte das Unternehmen, weil von 300 neuen Ideen mehr als 90 Maßnahmen umgesetzt wurden. Einkaufsleiter Hanno Hildebrand riet den Zuhörern, bei solchen Projekten immer einen externen Moderator zu Hilfe zu nehmen. Sinnvoll sei zudem, die Meetings ganztägig anzusetzen, damit sich die Beteiligten voll auf das Thema konzentrieren können.

Blick in die Schweiz: Wie eine „Lean Vision" beim Schweizer Maschinenbauer Bobst SA umgesetzt wurde, berichtete SCM-Expertin Claudia Sorrentino. Das Unternehmen litt 2009 unter fehlenden Standards, komplizierten Produkten und einer hohen Fertigungstiefe. Zudem gab es kein Lieferantenentwicklungsprogramm. In Workshops erarbeiteten Angestellte dann Maßnahmen, die sukzessive in die Realität umgesetzt wurden. Ganz oben auf der Agenda stand dabei das Thema Modularisierung in der Produktion. Das ganze Programm gliederte sich in die Phasen Restrukturierung, Prozessexzellenz und Netzaufbau. Inzwischen koordiniert sich die „Lean Community" laut Sorrentino selbst. Ihr Rat an die Zuhörer: Nicht unterschätzen darf man im Management die kulturellen Unterschiede in verschiedenen Ländern bei internationalen Projekten.