Stapler: Jungheinrich setzt auf Reich der Mitte

Vorstandschef zieht positive Bilanz nach zehn Jahren China-Geschäft.
Thilo Jörgl

Der Hamburger Staplerbauer Jungheinrich AG setzt weiterhin stark auf das Geschäft mit Flurförderzeugen in China. Das betonte Vorstandschef Hans-Georg Frey während einer Pressekonferenz zum zehnjährigen Bestehen des Flurförderzeugspezialisten im Reich der Mitte. Frey sagte auf der Fachmesse CeMAT ASIA in Shanghai, dass das Unternehmen seit dem Start einer eigenen China-Vertriebsgesellschaft im Jahr 2004 im Schnitt zweistellige Zuwachsraten pro Jahr verzeichnen konnte. Von 1997 bis 2004 war Jungheinrich nur über eine Händlerorganisation in dem 1,3 Milliarden Einwohner zählenden Land vertreten. Auch für dieses Jahr erwartet Frey gute Zahlen. Der Auftragseingang liege etwa 20 Prozent über dem Wert im Vergleichszeitraum 2013, erläuterte der Jungheinrich-Chef.

Wie wichtig Asien für die Hanseaten ist, untermauerte Frey anhand der Verschiebungen im weltweiten Flurförderzeugmarkt. 2008 hatte Asien am Weltmarkt einen Anteil von 31 Prozent, Europa verzeichnete 43 Prozent. Das Verhältnis hat sich gewandelt. Europa machte 2013 nur noch 31 Prozent aus, Asien aber gut 40 Prozent. Derzeit werden in China rund 250.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauft, die meisten mit Dieselantrieb. Auf die Fahrzeuge mit Verbrennermotoren, die von chinesischen Anbietern im Reich der Mitte günstig angeboten werden, will sich Jungheinrich nicht konzentrieren. Die Deutschen haben nur den rund 55.000 Fahrzeuge umfassenden Markt mit elektrisch angetriebenen Geräten im Visier. 2014 will Jungheinrich in China etwa 4.000 Stapler verkaufen. Davon kommen bereits 2.500 aus dem neuen Werk in Qingpu bei Shanghai.

Die am 8. August 2013 eröffnete Produktionsstätte hat eine Fertigungskapazität von mehr als 10.000 Fahrzeugen. Die Produktionsfläche für die derzeit 240 Mitarbeiter beträgt rund 36.0000 Quadratmeter. „In Qingpu entwickeln und produzieren wir moderne, energieeffiziente Jungheinrich-Flurförderzeuge nach europäischen Qualitätsstandards“, betonte Armin Holzner, Geschäftsführungsmitglied der chinesischen Jungheinrich-Organisation, gegenüber deutschen Fachjournalisten bei einem Werksrundgang. Die Anlage biete zudem die Möglichkeit, entsprechend der Marktnachfrage zusätzliche Fahrzeugtypen und größere Stückzahlen zu fertigen.