Amazon USA: Roboter helfen Santa Claus

Internetriese setzt in Deutschland jedoch auf mehr als 10.000 Saisonarbeiter.
Redaktion (allg.)

Zur Bewältigung des starken Weihnachtsgeschäfts setzt der E-Commerce-Spezialist Amazon auf mehr als 10.000 Saisonmitarbeiter in den neun deutschen Logistikzentren. Sie unterstützen die rund 9.000 Festangestellten. Der Einsatz von Robotern des US-Herstellers Kiva Systems LLC ist hierzulande nicht der Fall. Das bestätigte Martin Andersen, Standortleiter von Amazon in Graben bei Augsburg, gegenüber LOGISTIK HEUTE bei einem Vor-Ort-Termin. Es habe lediglich an einem Standort Tests gegeben. Anders sieht es in den USA aus. Dort sind laut Amazon in zehn US-amerikanischen Lagern bereits 15.000 Roboter im Einsatz. Dadurch sollen langfristig rund 20 Prozent der Lagerhaltungskosten eingespart werden. Hintergrund: Amazon hatte den Intralogistiker Kiva Systems 2012 für mehr als 775 Millionen US-Dollar gekauft und setzt die orangen Robotor, die kleine Regale zu Kommissionierstationen transportieren, inzwischen in Nordamerika ein.

Am Standort Graben helfen zur Weihnachtszeit dieses Jahr knapp 800 Saisonarbeiter den etwa 2.500 Festangestellten, die Kundennachfrage zu bewältigen. Schon weit im Vorfeld plante Amazon, wie viel zusätzliche Unterstützung in der Weihnachtszeit benötigt wird. Die Hilfskräfte kämen für drei Wochen oder länger und werden von einem Spezialisten eingearbeitet, so Standortleiter Andersen. Ihm zufolge verdienen die saisonalen Mitarbeiter in Graben den gleichen Basislohn wie die Festangestellten. Derzeit sind das 10,62 Euro brutto pro Stunde. Leiharbeiter werden nicht eingesetzt.

Die meisten Bestellungen im Jahr verzeichnet der Online-Riese traditionell im Dezember. Am 15. Dezember 2013 wurden bei Amazon.de 4,6 Millionen Kundenbestellungen gezählt. Das entspricht im Schnitt 53 Bestellungen pro Sekunde. Der diesjährige „Peak“ könne noch höher ausfallen, vermutet Andersen. Ihm zufolge flacht das Bestellvolumen auch nach Weihnachten nicht sofort ab. Denn im neuen Jahr lösen Kunden zahlreiche Gutscheine ein. Amazon versicherte, dass trotz der Streiks in Bad Hersfeld und Leipzig, zu denen die Gewerkschaft Ver.di jüngst aufgerufen hatte, das Weihnachtsgeschäft nicht gefährdet ist. Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber betonte gegenüber Journalisten, dass der Online-Riese auch bei drohenden weiteren Streiks pünktlich liefern werde.