E-Commerce: Macht Amazon jetzt Ernst?

Onlinehändler kauft zwei Logistik-Gesellschaften in München./aktualisiert
Setzt Amazon auch in Deutschland auf neue Zustellkonzepte? (Symbolbild: Amazon)
Setzt Amazon auch in Deutschland auf neue Zustellkonzepte? (Symbolbild: Amazon)

Es sieht so aus, als würde Amazon in Deutschland den Lieferdienst bald selbst übernehmen wollen. Denn laut Handelsregister München hat der Onlinehändler am 9. und 10. Juli zwei sogenannte Vorratsgesellschaften - Gesellschaften, die bereits gegründet, mit Stammkapital ausgestattet und in das Handelsregister eingetragen sind - gekauft. Darüber berichtete als Erstes das Handelsblog „Exciting Commerce“.

Beta und Gamma in München

Was der Onlinehändler mit den Firmen vorhat, geht sowohl aus den Namen Amazon City Logistik Beta GmbH und Amazon City Logistik Gamma GmbH als auch aus der Beschreibung im Handelsregister hervor. Hierin steht: Unternehmensgegenstand ist die „Erbringung von logistischen Dienstleistungen, insbesondere Transport, Umschlag und Lagerung, und anderen Vertriebleistungen, einschließlich der damit verbundenen Dienstleistungen“.

Mitarbeiter gesucht

Als Geschäftsführer der beiden Gesellschaften hat Amazon seinen Logistik-Manager Armin Cossmann eingesetzt. Weitere Mitarbeiter sucht der Onlinehändler gerade auf seiner Job-Plattform.

Neue Konzepte

Die beiden Gesellschaften sind allerdings nicht der erste Vorstoß des Onlinehändlers in Sachen Lieferkompetenz. Denn bereits in den USA und Großbritannien hat Amazon schon unterschiedliche Konzepte umgesetzt, die einen Logistikdienstleister zumindest teilweise überflüssig machen. So können sich Amazon Prime-Kunden in New York beispielsweise mit „Prime Now“ ihre Ware binnen einer Stunde per Kurierdienst liefern lassen. In Großbritannien setzt man unter anderem auf eine Version der DHL-Packstation: Der Kunde bestellt an eine Pickup-Station, bekommt einen Pin zugeschickt und kann sein Paket direkt abholen.

Die Amazon-Pressestelle sagte dazu gegenüber LOGISTIK HEUTE: „Amazon hat in Deutschland zu dem Thema keine Ankündigungen gemacht“.