E-Commerce: Onlineverkauf von Lebensmitteln soll sich verdoppeln

Nonfood soll 2025 einen Anteil von rund 20 Prozent am Einzelhandelsumsatz haben.

Gerade Lebensmittel werden als E-Commerce-Einsteiger noch deutlich beim Onlineverkauf wachsen, prognostiziert GfK. (Foto: Fotolia/Riccardo Bruni)
Gerade Lebensmittel werden als E-Commerce-Einsteiger noch deutlich beim Onlineverkauf wachsen, prognostiziert GfK. (Foto: Fotolia/Riccardo Bruni)

Das Marktforschungsunternehmen GfK SE, Nürnberg, hat eine Analyse der aktuellen Online-Umsätze je Warengruppe erstellt. Darauf basierend hat GfK ein Prognosemodell bis zum Jahr 2025 entwickelt. Demnach wird sich der Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz verdoppeln. GfK-Handelsimmobilienexperte und Studienleiter Dr. Gerold Doplbauer ist sich sicher, „dass der Online-Handel nicht das Ende des stationären Handels bedeutet.“ Auch im E-Commerce sei ein natürlicher Sättigungsverlauf zu erkennen.

Wichtige Ergebnisse im Überblick:

  • Aktueller Online-Anteil: Im Jahr 2014 wurden 8,5 Prozent des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes über das Internet abgewickelt. Dabei wird dieser Wert durch den niedrigen Online-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Drogerieartikel) von 1,2 Prozent gedrückt. Bezogen auf den reinen Nonfood-Umsatz betrug der Online-Anteil in 2014 bereits 15,3 Prozent.
  • Heutige E-Commerce-Anteile: Die Bedeutung des Online-Handels ist aktuell in den Sortimenten Technik & Medien, Sport & Freizeit sowie Fashion & Lifestyle am höchsten. In diesen drei Segmenten werden aktuell rund ein Fünftel der Einzelhandelsausgaben online getätigt.
  • Prognose bis 2025: Auch wenn sich die Wachstumsraten aufgrund von Sättigungstendenzen abschwächen werden, erwartet GfK bis zum Jahr 2025 nahezu eine Verdopplung des Online-Anteils am gesamten Einzelhandelsumsatz auf rund 15 Prozent. Bezogen auf Nonfood erwartet GfK einen Anteil von sogar rund 20 Prozent.
  • Künftige Verschiebung der Warengruppen-Gewichte: Wenngleich alle Branchen bis zum Jahr 2025 absolut weiter wachsen werden und Technik & Medien auch künftig den Löwenanteil ausmachen wird, verschieben sich die Gewichte zugunsten der Online-Einsteiger im Bereich Lebensmittel & Drogerie, Einrichten & Wohnen sowie Garten & Heimwerken. Lebensmittel & Drogerie wird den größten Anteilszuwachs erreichen. Das Sortiment dürfte seinen Anteil am Online-Handelsvolumen von derzeit acht auf 16 Prozent verdoppeln.
  • Relative Bedeutung der Umsatzvolumina: Die Notwendigkeit, beide Dimensionen – den Anteil der Warengruppe am Einzelhandel und den Anteil von Online innerhalb der Warengruppe – gegenüberzustellen, wird am Lebensmitteleinzelhandel deutlich: Obwohl der Online-Anteil mit 1,2 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau liegt, ist die Bedeutung des Online-Handels mit 2,6 Milliarden Euro Umsatz in 2014 nicht zu vernachlässigen. Der Verdrängungsdruck auf den stationären Handel ist noch gering. Für beispielsweise Logistikdienstleister, die mit dem Online-Handel eng verbunden sind, ist das Online-Geschäft aber bereits wichtig.
  • Grenzen des Wachstums: E-Commerce wird eine natürliche Wachstumsgrenze erreichen, die sich je nach Reifegrad der Online-Erschließung der Warengruppen unterscheidet. Bei Online-Sortimenten erster Stunde – wie etwa Büchern – sind bereits Sättigungstendenzen erkennbar. Auch das Segment Technik & Medien wuchs im vergangenen Jahr mit nur knapp acht Prozent im Vergleich zu den Vorjahren (20-30 Prozent) deutlich weniger. Ursachen dafür sind auch die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit des stationären Handels. Er hat bereits erfolgreich mit neuen Konzepten und Omnichannel-Lösungen auf den intensivierten Wettbewerb reagiert und damit selbst die Online-Dynamik vorangetrieben.