„Speedfactories“: Schuhproduktion näher an die Konsumenten bringen

Sportartikelhersteller Adidas und Maschinenbauer Manz kooperieren.
Besiegelten den Kooperationsvertrag: Adidas-Markenvorstand Eric Liedtke (li.) und Dieter Manz, Manz-Vorstandsvorsitzender. (Foto: Manz AG)
Besiegelten den Kooperationsvertrag: Adidas-Markenvorstand Eric Liedtke (li.) und Dieter Manz, Manz-Vorstandsvorsitzender. (Foto: Manz AG)
Matthias Pieringer

Der Maschinenbauer Manz AG hat mit dem Sportartikelunternehmen Adidas AG einen Kooperationsvertrag im Rahmen der Adidas-„Speedfactory“-Initiative unterzeichnet. Der Vertragsabschluss baue auf die erfolgreiche Entwicklung einer neuen automatisierten Fertigungstechnologie für Sportartikel auf, teilte Manz am 20. Oktober in Reutlingen mit.

Mittels dieser flexiblen Technologie könnten künftig Designs kundenangepasster Komponenten von Schuhen, Textilien oder Accessoires vollautomatisch in Produktionsdaten überführt und produziert werden. Im Rahmen der Kooperation solle die Technologie in sogenannten „Speedfactories“ zunächst in Deutschland und den USA und schließlich weltweit eingesetzt werden, hieß es. In diesen „Speedfactories“ sollen, wie mitgeteilt wurde, also künftig Schuhe lokal in den Absatzmärkten produziert werden.

Additive Fertigungstechnologien

Die durchgehende Digitalisierung des Prozesses vom Design bis zur Fertigung des Endprodukts sei ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Implementierung von Industrie 4.0 in die Produktionslösungen von Manz, sagte der Vorstandsvorsitzende der Manz AG, Dieter Manz. Gleichzeitig stelle die Zusammenarbeit mit Adidas für Manz den Startschuss im Bereich der additiven Fertigungstechnologien dar.

"Schnelligkeit siegt"

Die lokale Schuhproduktion in „Speedfactories“ soll es Adidas zukünftig ermöglichen, Schuhe individuell, ressourcenschonend und wirtschaftlich am Ort des Verbrauchers herzustellen. Eric Liedtke, Markenvorstand der Adidas AG, sagte bei der Vertragsunterzeichnung: „Schnelligkeit siegt. Das gilt in jeder Sportart und in unserer Industrie. Deshalb freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Manz AG im Rahmen unseres Projekts „Speedfactory“. Sie wird uns helfen, die Produktion unserer Produkte näher an unseren Konsumenten zu bringen.“

Der weltweite Aufbau einer automatisierten Fertigung nach individuellem Kundenwunsch in den regionalen Absatzmärkten soll den Angaben zufolge in mehreren Schritten bis 2020 realisiert werden.