Deutscher Logistik-Preis: BLG und Engelbert Strauss ausgezeichnet

Unternehmen wurden am ersten Tag des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin geehrt.
Regale auf Robotern: das G-Com im Einsatz im BLG Logistics-Lager für Engelbert Strauss. Foto: Tristan Vankann/BLG Logistics
Regale auf Robotern: das G-Com im Einsatz im BLG Logistics-Lager für Engelbert Strauss. Foto: Tristan Vankann/BLG Logistics
Redaktion (allg.)

Die BLG Logistics ist Trägerin des Deutschen Logistik-Preises 2015 der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Die Jury hat die Unternehmensgruppe aus Bremen gemeinsam mit ihrem Auftraggeber, dem Handelsunternehmen Engelbert Strauss, für ihr Projekt „Treffpunkt Stargate – Logistik an der Schnittstelle von Mensch und Roboter“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Abendgala am ersten Tag des 32. Deutschen Logistik-Kongresses statt. Er geht vom 28. bis 30. Oktober in Berlin über die Bühne.

Innovative Kommissionierung

Das prämierte Projekt ist der Jury zufolge eine innovative Lager- und Kommissionierlösung. Es basiert auf der Grundidee eines mobilen Kommissionierlagers. Vollautomatisch werden die Regale zu einer multifunktionalen, flexiblen und darüber hinaus ergonomisch angelegten Pickstation („Stargate“) gebracht. Die dafür eingesetzten robusten intelligenten Transportfahrzeuge („Carrys“), die sich durch eine niedrige Bauhöhe auszeichnen, unterfahren die mobilen Warenträger, heben diese an und transportieren sie auf einem festgelegten Weg zu den Stargates. An den Gates führen sogenannte Pick-by-Light- und Put-to-Light-Techniken die Mitarbeiter durch den Kommissionierprozess.

G-Com im Einsatz

Der Vorsitzende der Jury, der Wirtschaftsjournalist Roland Tichy, führte in seiner Laudatio aus: „Dieses wunderbare Lager, in dem 75 Carrys die Waren aus 800 Regalen zu fünf Stargates transportieren, an denen die Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgehen, wurde in einer Bestandsimmobilie in Frankfurt von der BLG Handelslogistik für den Kunden Engelbert Strauss eingerichtet. Die BLG nutzt dabei das technische System „G-Com“ der Firma Grenzebach. Die Innovation steckt im bahnbrechenden Einsatz des Systems.“ Das Preisträgerprojekt ist nach Einschätzung der Jury innovativ im Zusammenspiel von vier Faktoren:

- Technologie und Kundenorientierung

- Effizienz durch Minimierung der Wege im Lager

- Ergonomie durch diese verkürzten Wege und eine geringere Zahl von Hebevorgängen

- Mobilität, Skalierbarkeit und Flexibilität des Systems, das seinerseits umziehen kann.

Frank Dreeke, der Vorstandsvorsitzende der BLG Logistics, nahm den Preis gemeinsam mit Matthias Fischer entgegen, dem Leiter Operative Projekte beim Arbeitsbekleidungsspezialisten Engelbert Strauss. In seiner Rede führte Dreeke das Credo seines Unternehmens aus: „Kontraktlogistik braucht Systemintelligenz und Innovation im Sinne des Kunden. Handelslogistik ist Kontraktlogistik besonders nah am Kunden, egal ob E-Commerce, stationärer Handel oder Multi-Channel. Und schließlich: Gute Logistik wird von den Kunden der Kunden heute als selbstverständlich vorausgesetzt – sie ist ein entscheidender Erfolgsbringer.“

Preisvergabe seit 1984

Hintergrund: Mit dem Deutschen Logistik-Preis zeichnet die BVL in der Praxis realisierte Logistik-Konzepte aus, die von Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Dienstleistungssektor eingereicht werden können. Im Zentrum steht die Frage: Ist Ihre Logistik innovativ? In den von der Jury zu beurteilenden Unterlagen müssen die Entwicklung der Konzeption, die Implementierung und die Ergebnisse dargestellt werden. Der Praxisbezug ist entscheidend. Der Preis wird seit 1984 von der BVL vergeben. Preisträger der vergangenen fünf Jahre waren Mercedes AMG gemeinsam mit dem Dienstleister Müller, die Lila Logistik (2014), die Lekkerland Deutschland GmbH, Frechen (2013), die Merck AG, Darmstadt (2012), die Geberit AG, Pfullendorf (2011), sowie die Nord Stream AG, Zug (2010).