Seefracht: Konjunktur stagniert

Containerumschlag in den deutschen Seehäfen gesunken.
Der Containerumschlag in deutschen Seehäfen, hier ein Blick auf Hamburg, ist im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent zurückgegangen. (Foto: Fotolia/Kara)
Der Containerumschlag in deutschen Seehäfen, hier ein Blick auf Hamburg, ist im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent zurückgegangen. (Foto: Fotolia/Kara)
Sandra Lehmann

Der Containerumschlag an den deutschen Seehäfen ist im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent gesunken. Das gab der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) am 18. November gegenüber der Presse bekannt.

Keine Marktbelebung bis Ende 2015

Wie Klaus-Dieter Peters, Präsident des ZDS, weiter berichtete, rechne der Verband bis Ende des laufenden Jahres nicht mit einer Erholung der wirtschaftlichen Lage in den deutschen Seehäfen. Peters gehe von einer anhaltenden Stagnation des Wachstums aus.

Schwierige Rahmenbedingungen

Peters führte die Flaute nach eigenen Angaben auf die derzeit schwierigen Bedingungen im Seefrachtgeschäft zurück. So haben aus seiner Sicht die Krise zwischen Russland und der Ukraine sowie die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten Griechenlands zu einer rückläufigen Umschlagsentwicklung geführt.

Zuwachs 2016 möglich

Dennoch rechne der Verband für die kommenden Jahre wieder mit einem Zuwachs im einstelligen Prozentbereich. Die positive Prognose rechtfertigte Peters mit den Maßnahmen des „Nationalen Hafenkonzepts“, das die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen verbessern soll, sowie mit den Beschlüssen der Bundesregierung zur „Maritimen Agenda 2025“. Diese sehen unter anderem Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe in die Hinterlandanbindung der Häfen vor. Dabei sollen nach Angaben des ZDS allein 350 Millionen Euro in die Engpassbeseitigung im Eisenbahnverkehr fließen.

Stickstoffgrenze bedroht Konjunktur

Peters wies im Rahmen der Pressekonferenz auch darauf hin, dass Maßnahmen geplant seien, die einen zukünftigen Wachstumsschub verhindern könnten. Konkret ging der Präsident des ZDS dabei auf die vorgesehene Einführung der sogenannten Stickstoff-Emissions-Überwachungsgebiete (NECA) ein, die aus Sicht des Verbands zu einer Wettbewerbsverzerrung führen können, da sie nur für die Gebiete der Nord- und Ostsee gelten sollen.