Logistikimmobilien: Elektroniksektor kauft ordentlich ein

Nach Automobil- und Lebensmittelbranche auf Platz drei im Nachfrage-Ranking.
Logistikflächen im Bereich Elektrotechnik: Blau dargestellt sind Flächen der Industrie, grau sind Logistikflächen des Handels. (Grafik: Logivest)
Logistikflächen im Bereich Elektrotechnik: Blau dargestellt sind Flächen der Industrie, grau sind Logistikflächen des Handels. (Grafik: Logivest)

Hersteller und Großhändler von Elektronikartikeln haben in den vergangenen Jahren nach der Automobil- und Lebensmittelbranche am stärksten Logistikimmobilien nachgefragt. Das ist das Ergebnis einer speziellen Auswertung des Logistikimmobilien-Seismographen, den das Beratungsunternehmen Logivest GmbH mit Hauptsitz in München zusammen mit der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS in Nürnberg herausgibt.

860.000 Quadratmeter seit 2011

In den vergangenen viereinhalb Jahren wurden demnach rund 860.000 Quadratmeter an neuen Logistikflächen durch die Elektronikbranche inDeutschland errichtet. Die zeitliche Verteilung schwankt dabei allerdings stark. Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest: „Die Auswertung der letzten viereinhalb Jahre ergab, dass das jährliche Bauvorhaben zwischen rund 100.000 Quadratmetern und 300.000 Quadratmetern variiert.“ Hinsichtlich der Größenstruktur bestehe ein deutlicher Schwerpunkt auf den mittleren Größenklassen zwischen 10.000 und 50.000 Quadratmetern.

Wenig Standorte im Norden

Ein Blick auf die Lage der Logistikzentren von Herstellern und Händlern von Elektronikartikeln in Deutschland zeige eine relativ ausgewogene Struktur: Im Norden gibt es mit Ausnahme Hamburgs wenige Standorte. Im restlichen Bundesgebiet befinden sich sowohl in den Ballungsräumen als auch in peripheren Gebieten Lagerflächen für Elektronikartikel. Die höchsten lokalen Flächensummen konzentrieren sich in Forchheim bei Nürnberg (unter anderem Siemens), nordwestlich von Duisburg (unter anderem Konica Minolta) sowie östlich von Regensburg in Straubing (unter anderem Ingram Micro).

Standortwahl von Güterstrom geprägt

„Diese Regionen zeichnen sich besonders durch ihre multimodale Anbindung und ihre Lage an erfolgreichen Binnenhäfen beziehungsweise Güterverkehrszentren aus. Aufgrund dessen sind sie für diese Branche gut geeignet, da die geografische Anordnung der Logistikzentren von den logistischen Güterströmen in dieser Branche geprägt ist“, erläutert Neumeier. Denn die Lieferketten in diesem Sektor zeichnen sich dadurch aus, dass Elektronikartikel vornehmlich im außereuropäischen Ausland (zum Beispiel China) produziert und anschließend zu ihren Zielmärkten in Europa transportiert werden. Dort angekommen finde die Distribution häufig von nur einem Zentralstandort aus statt, der nicht selten mehrere Länder gleichzeitig versorgt.