Logistik Forum: Digitalisierung im Fokus

250 Teilnehmer beschäftigten sich mit Chancen und Herausforderungen.
Diskutierten über Branchenvisionen 2030: (v.l.) Moderatorin Dr. Petra Seebauer (Herausgeberin LOGISTIK HEUTE), Prof. Dr. Alexander Pflaum (Lehrstuhl für BWL, ins. Supply Chain Management Uni Bamberg; Beirat Fraunhofer SCS), Dr. Johannes Söllner (Geschäftsführer, Geis Holding GmbH & Co. KG), Prof. Markus Schmitz (Vorsitzender der Geschäftsführung, Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit), Stefan Hentschel (Industr
Diskutierten über Branchenvisionen 2030: (v.l.) Moderatorin Dr. Petra Seebauer (Herausgeberin LOGISTIK HEUTE), Prof. Dr. Alexander Pflaum (Lehrstuhl für BWL, ins. Supply Chain Management Uni Bamberg; Beirat Fraunhofer SCS), Dr. Johannes Söllner (Geschäftsführer, Geis Holding GmbH & Co. KG), Prof. Markus Schmitz (Vorsitzender der Geschäftsführung, Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit), Stefan Hentschel (Industr

Digitalisierung verändert die Supply Chain: Prozesse in und zwischen Unternehmen müssen ebenso neu durchdacht werden wie bisher etablierte Geschäftsmodelle oder der Einsatz von Technologien. Deshalb stand das 8. Logistik Forum am 25. und 26. November 2015 im AIR CAMPUS Nürnberg unter dem Titel „MehrWERT durch Digitalisierung“. In Kooperation mit der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS veranstaltete das Center for Transportation and Logistics Neuer Adler e.V. (CNA) das zweitägige Forum als Plattform mit Vortragsreihen, Podiumsdiskussion, begleitender Fachausstellung und konkreten Anwendungen im Testzentrum L.I.N.K. des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS. Rund 250 nationale und internationale Logistikexperten sind der Einladung der Partner gefolgt.

Deutschland braucht mehr Mut

Am ersten Tag führte Stefan Hentschel, Industry Leader Technology & Mobile Advertising der Hamburger Google Germany GmbH, in seinem Vortrag „Digitale Transformation B2B. Every business is a digital business“ in die Bedeutung der Digitalisierung für die Industrie ein und wies hierbei explizit auf Defizite im Logistikbereich hin. Gerade in Deutschland könnte im Vergleich zu den USA durchaus etwas mehr Mut an den Tag gelegt werden. Prof. Dr. Alexander Pflaum von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ging nachfolgend auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Logistik ein: Mit dem Aufkommen der cyber-physischen Systeme biete sich die Gelegenheit, das eigene Dienstleistungsportfolio zu erweitern und sich vom Wettbewerb zu differenzieren.

Visionen 2030

Die anschließende Podiumsdiskussion „Digitalisierung – Branchenvisionen 2030“ moderierte LOGISTIK HEUTE-Herausgeberin Dr. Petra Seebauer. Hier legten Prof. Dr. Markus Schmitz von der Bundesagentur für Arbeit, Dr. Johannes Söllner von der Geis Holding GmbH & Co KG und Markus Rosemann von SAP SE sowie die beiden Vorredner die digitalisierungsbedingt anstehenden Entwicklungen dar.

20 Jahre Fraunhofer SCS

Am Nachmittag schlossen sich zwei Vortragsreihen an: Eine zum Thema „Digitalisierung im Handel – Neue Wege zum Kunden“ mit Vorträgen unter anderem zur letzten Meile und zu Omnichannel. Die andere zum Thema „Digitalisierung in der Transportkette – Intermodalität“ mit Referenten, die unter anderem über die Logistik 4.0 bei Schenker Deutschland oder die Vorteile des „smartPORT“ bei der Digitalisierung der Verkehrsträger im Hafen Hamburg sprachen. Am Abend des ersten Kongresstages fand abschließend die Jubiläumsfeier „20 Jahre Fraunhofer SCS – Gesichter und Visionen“ statt.

Angreifbare IT-Systeme

Am zweiten Kongresstag referierte zuerst Marco di Filippo von der Koramis GmbH zu „Digitale Angriffsszenarien auf kritische Infrastrukturen“. Der IT-Spezialist zeigte, wie einfach Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen sind: So legte er live während seines Vortrags die Steuerung von Ampeln oder Pumpstationen von Wasserwerken offen – selbstverständlich ohne letztendlich einzugreifen. Seinem Beitrag folgten die beiden parallel laufenden Vortragsreihen zum Thema digitale Wertschöpfungsnetze: Während in „Services und Geschäftsmodelle“ Unternehmen wie Siemens, Schaeffler oder EURO-LOG referierten, wurden in „Anwendungen intelligenter Objekttechnologien“ konkrete Beispiele cyber-physischer Systeme bei Hellmann, Airbus oder der Maschinenfabrik Reinhausen erörtert.