Stapler: Neues Kion-Werk in Tschechien eröffnet

Fabrik bei Pilsen setzt auf digital vernetzte Systeme.
Bereit für Industrie 4.0: Die Kion Group eröffnete in Tschechien ein digital vernetztes Werk. Foto: Kion Group
Bereit für Industrie 4.0: Die Kion Group eröffnete in Tschechien ein digital vernetztes Werk. Foto: Kion Group
Thilo Jörgl

Die Kion Group hat nahe der tschechischen Stadt Stříbro bei Pilsen ein neues Werk mit einer Feierstunde offiziell eröffnet. Das teilte der börsennotierte Intralogistiker am 16. Februar mit. An dem Produktionsstandort setzt der weltweit zweitgrößte Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnik mit digital vernetzten Systemen auf das Konzept einer „Smart Factory“. Zunächst werden laut dem Konzern im Werk Kion Stříbro Schubmaststapler der Marke Linde hergestellt. Die Produktion hatte bereits Anfang Januar 2016 begonnen, rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich im November 2014. Das Werk verfügt über eine Produktionskapazität von 12.000 Fahrzeugen pro Jahr. Zunächst arbeiten dort 150 Menschen. Der Konzern, der vor allem für die Marken Linde und Still bekannt ist, investierte nach eigenen Angaben in die Ausstattung des Gebäudes mit einer Fläche von rund 24.000 Quadratmetern rund 14 Millionen Euro.

Gute Lage

„Mit der neuen Fabrik erreichen wir einen bedeutenden Meilenstein bei der Umsetzung unserer Kion Group Strategie 2020, mit der wir Kunden, Innovation und Qualität noch stärker in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KION Group, Gordon Riske, während der Eröffnungsfeier vor Gästen aus Politik und Wirtschaft. „Die Lage von Stříbro ist ideal“, betonte Riske. „Einerseits rücken wir mit dem neuen Werk näher an unsere Kunden in Ost- und Südeuropa heran, andererseits sind es nur wenige Hundert Kilometer beispielsweise zum Linde Stammwerk in Aschaffenburg.“

Dritter Standort in Tschechien

Für die Kion Group ist das Werk in Stříbro der mittlerweile dritte Standort in Tschechien. In Český Krumlov fertigt Linde Pohony (LiPo) elektrische und hydrostatische Antriebsachsen sowie Lenkachsen für die Kion Group. Zudem ist der Wiesbadener Konzern mit dem Juli-Elektromotorenwerk nahe Brno an einem Joint Venture beteiligt. An allen drei Standorten arbeiten insgesamt etwa 1.200 Menschen.

Rekordzahlen vermeldet

Hintergrund: Erst vor Kurzem hatte die Kion Group Rekordzahlen für 2015 kommuniziert. Wachstumstreiber sei das Geschäft in Westeuropa gewesen, hieß es aus Wiesbaden. Der Umsatz sei nach vorläufigen Zahlen um neun Prozent auf die Bestmarke von 5,1 Milliarden Euro geklettert. Auch beim Ergebnis erzielte der Staplerbauer nach eigenen Angaben Rekordwerte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um neun Prozent auf 482,9 Millionen Euro zu.