Automotive: Mercedes-Benz verschifft von Slowenien nach Asien

Daimler entwickelt globale Logistik weiter – Neuer Hub soll Überseemärkte bedienen.
Von hier aus geht´s Richtung Asien: der Hafen Koper. (Foto: Daimler)
Von hier aus geht´s Richtung Asien: der Hafen Koper. (Foto: Daimler)

Mercedes-Benz, eine Handelsmarke der Stuttgarter Daimler AG, hat eine neue Drehscheibe für den Transport von Neufahrzeugen aus Europa nach Asien eingerichtet. Wie Daimler in einer Pressemitteilung am 17. Februar 2016 mitteilte, ging Ende 2015 der neue Hub im Hafen Koper in Slowenien in Betrieb. Vertragspartner sind der Hafen Luka Koper, der slowenische Logistikdienstleister Intereuropa, der RoRo Carrier MOL (Mitsui O.S.K. Lines), die Bahndienstleister Schenker und Altmann sowie zahlreiche Vorlaufspediteure. Diese Maßnahme sei Teil der strategischen Neuausrichtung des Supply Chain Managements von Mercedes-Benz Cars im Zuge der Wachstumsstrategie „Mercedes-Benz 2020“.

Neue Südroute

„Die Eröffnung unseres Hubs im Hafen Koper ist der jüngste Meilenstein in der Weiterentwicklung unserer globalen Logistik“, sagte Alexander Koesling, Leiter Supply Chain Management Mercedes-Benz Cars. „Durch die neue Drehscheibe am Mittelmeer verfügen wir nun auch über eine Südroute mit großen Vorteilen hinsichtlich Flexibilität, Optimierung der Durchlaufzeiten und Kosten auf den Versandrelationen Europa-Asien.“ Der slowenische Hafen ist für Mercedes-Benz nach Bremerhaven, Hamburg und Zeebrügge (Belgien) der vierte bedeutende Hub in Europa für den Export von Fahrzeugen in Überseemärkte, teilte der Automobilkonzern mit.

Von Sindelfingen nach Brunei

Über Koper werden Fahrzeuge aus verschiedenen europäischen Pkw-Werken nach China, Singapur und Brunei verschifft. Die über Koper verschifften Fahrzeuge kommen nach Unternehmensangaben zum großen Teil aus den Mercedes-Benz-Werken Sindelfingen, Rastatt und Kecskemét (Ungarn) sowie aus den Smart-Produktionsstätten Hambach (Frankreich) und Novo Mesto (Slowenien) und von Magna aus Graz (Österreich). Koper ergänzt den bisherigen Versandhafen Bremerhaven, über den laut Daimler auch weiterhin das größte Fahrzeugvolumen geroutet wird, sowie Hamburg und Zeebrügge, über welche im Export unverändert über eine Westroute Destinationen bedient werden.

Verkürzte Transportwege

Bei der Standortauswahl analysierten die Fachleute des Supply Chain Managements bei Mercedes-Benz Cars in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Mittelmeerhäfen. Ihre Wahl fiel auf Koper an der Adria südlich von Triest. Die Lage ermögliche deutlich verkürzte Transportwege an Land und vor allem auf See. So reduziere der Transfer via Koper je nach Zielland die gesamte Transitzeit signifikant um bis zu eine Woche. Auch aus Umweltsicht biete das neue Konzept erhebliche Vorteile: Die Transfers pro Schiffsumlauf seien je nach Zielland um bis zu 8.800 Kilometer kürzer als der bisherige Transfer von Bremerhaven. Laut Daimler spart das jährlich rund 60.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein.