Studie: Störungen in der Supply Chain häufen sich global

Befragung zeigt, dass kaum Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Die Unterbrechungen in globalen Lieferketten sind 2015 gestiegen, wie eine Studie von GT Nexus feststellt. Dennoch ergreifen nur wenige Unternehmen Gegenmaßnahmen (Sybolbild: Fotolia/Brian Jackson)
Die Unterbrechungen in globalen Lieferketten sind 2015 gestiegen, wie eine Studie von GT Nexus feststellt. Dennoch ergreifen nur wenige Unternehmen Gegenmaßnahmen (Sybolbild: Fotolia/Brian Jackson)
Sandra Lehmann

Störungen in den Lieferketten global agierender Unternehmen werden immer häufiger und massiver, dennoch ergreifen Verantwortliche selten Maßnahmen zur Risikominimierung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Cloud-basierten Handelsplattform GT Nexus, Oakland (USA), in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Yougov, London.

Häufig externe Faktoren schuld

Demnach berichten 40 Prozent der befragten Führungskräfte, dass ihr Unternehmen im vergangenen Jahr von Störungen in der Supply Chain betroffen war, die den Geschäftsablauf beeinträchtigt haben. 24 Prozent davon gaben zudem an, dass die Unterbrechungen auf externe Faktoren wie Streiks und Umweltereignisse zurückzuführen waren. Jeder fünfte Umfrageteilnehmer sieht interne Faktoren, wie technische Probleme oder fehlende Führungskräfte als Auslöser für Störungen.

Keine entsprechenden Stellen

Trotz der teilweise massiven Eingriffe in die Lieferkette verfügt derzeit jedoch weniger als ein Viertel der befragten Unternehmen über einen Supply Chain Officer oder einen ähnlichen Verantwortlichen. 41 Prozent der Befragten planen zudem nicht eine solche Position im Unternehmen zu schaffen – und das obwohl der Bericht laut GT Nexus deutlich zeigt, dass auch für 2016 bedeutende Störungen in der Supply Chain zu erwarten sind.

Neue Technologien nicht relevant

Auch die Investition in neue Technologien aus dem Bereich Industrie 4.0 werden von einer Mehrheit der Studienteilnehmer als nicht relevant im Kampf gegen Lieferkettenstörungen eingestuft. So setzen derzeit lediglich 13 Prozent der Befragten auf moderne Analyseverfahren, während elf Prozent das Internet der Dinge nutzen. RFID-Technologien werden sogar nur von drei Prozent für relevant gehalten. Insgesamt 38 Prozent der Befragten gaben an, dass Technologien 2016 gar keinen Einfluss auf ihre Lieferketten haben werden.

Wachsende Anforderungen als Herausforderung

Als Herausforderungen betrachten die befragten Verantwortlichen die steigenden Kundenanforderungen und deren Auswirkung auf die Lieferkette sowie die Risiken in einem globalen Markt und weitverzweigte Netzwerke von Partnern und Zulieferern.

Die Befragung wurde im Dezember 2015 online unter 250 Führungskräften aus der Fertigungsindustrie durchgeführt.