Logistikimmobilien: Deutschland erzielt europäisches Rekordergebnis

Nur das Angebot an erstklassigen Flächen beschränkt den Immobilienmarkt.
Beim Flächenumsatz nach Städten bleibt der Großraum Paris ungeschlagen. (Grafik: BNP Paribas Real Estate)
Beim Flächenumsatz nach Städten bleibt der Großraum Paris ungeschlagen. (Grafik: BNP Paribas Real Estate)

Der Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate hat seine Analyse zum Logistikmarkt Europa 2015 am 14. März 2016 veröffentlicht - und zeigt sich mit den Ergebnissen grundsätzlich zufrieden. Deutschland bleibe mit einem Flächenumsatz von 5,2 Millionen Quadratmetern (Abschlüsse über 5.000 Quadratmeter) auch 2015 der größte Nutzermarkt Europas und habe ein neues Rekordergebnis erzielt. Diese Entwicklung wurde auch von einer starken Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe getragen, insbesondere aus der Automobilbranche.

Frankreich: Bestes Ergebnis seit 2008

Der Markt in Frankreich verzeichnete laut BNP Paribas Real Estate sein bestes Ergebnis seit 2008. Der Flächenumsatz stieg 2015 um 17 Prozent auf 3,1 Millionen Quadratmeter an. Mehr als die Hälfte der Nachfrage kam aus dem Einzelhandel, was hauptsächlich auf höhere Konsumausgaben zurückzuführen sei.

Großbritannien: Angebot beschränkt Markt

In Großbritannien wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg des Flächenumsatzes auf knapp drei Millionen Quadratmeter verzeichnet und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Angebotsengpass wirkt sich aber weiterhin limitierend auf die Marktsituation aus, sodass Built-to-suit-Lösungen zunehmend in den Mittelpunkt rücken.

Paris: Wieder Platz eins im Städtevergleich

Im Städtevergleich konnte Paris auf dem europäischen Mietmarkt seinen ersten Platz vor Birmingham behaupten.„Obwohl der Flächenumsatz in Europa (22 Städte) einen Anstieg um 28 Prozent verzeichnete, verhinderte das mangelnde Angebot an erstklassigen Objekten ein noch besseres Ergebnis“, so Logan Smith, Head of Logistics Investment für Europa von BNP Paribas Real Estate.

Markttreiber E-Commerce

Der Onlinehandel bleibe ein wichtiger Markttreiber und entwickle sich in Europa weiterhin positiv (+15 Prozent pro Jahr seit 2010). Die Geschäftstätigkeiten verschieben sich zusehends vom traditionellen Ladengeschäft auf Logistiklager, mit der Folge, dass Onlinehändler größere Flächen als der klassische Einzelhandel benötigen.

26,7 Milliarden Euro investiert

Die Spitzenmieten stiegen auf den wichtigsten europäischen Märkten trotz des chronischen Angebotsmangels an erstklassigen neuen Lagerflächen kaum. Investitionen in Industrie- und Logistikimmobilien lagen 2015 in Europa mit einem Volumen von 26,7 Milliarden Euro weiterhin auf einem hohen Niveau. „Die aktuell starke Investorennachfrage in Verbindung mit dem hohen Flächenumsatz deutet auf weiter steigende Umsätze hin“, sagt Smith. Allein auf Großbritannien entfielen im vergangenen Jahr 36 Prozent (9,7 Milliarden Euro) der gesamten in Europa verzeichneten Industrie- und Logistikinvestitionen. Trotz des erheblichen Rückgangs gegenüber 2014 ist dieses Ergebnis das zweitbeste in der Geschichte.

München: teuerster Standort

Der starke Wettbewerb unter den Investoren und der Angebotsengpass an erstklassigen Produkten ließen die Spitzenrenditen weiter sinken. Deutschland erzielte ein weiteres Rekordjahr (4,65 Milliarden Euro), woraus sich für 2015 ein erneutes Plus von zehn Prozent ergibt. Die Renditen in den Top-7-Städten fielen im Durchschnitt um 100 Basispunkte gegenüber 2014. München ist weiterhin der teuerste Standort mit einer Netto-Spitzenrendite von 5,2 Prozent. Der 2014 verzeichnete Aufwärtstrend setzte sich auch 2015 in Spanien (466 Millionen Euro) und den Niederlanden (1,5 Milliarden Euro) fort. Außer in Portugal und Spanien bewegen sich die Spitzenrenditen in den meisten europäischen Ländern auf neue Tiefstände zu und haben seit 2014 um 50 bis 100 Basispunkte nachgegeben.