Stapler: Toyota startet mit Finanzierungsgesellschaft

Flurförderzeugehersteller beginnt mit Angeboten am 1. April.
Zwischenladen erwünscht: Toyota Material Handling setzt auf Flurförderzeuge mit Lithium-Ionen-Energiespeicher, die unproblematisch zwischengeladen werden können. Foto: Toyota Material Handling
Zwischenladen erwünscht: Toyota Material Handling setzt auf Flurförderzeuge mit Lithium-Ionen-Energiespeicher, die unproblematisch zwischengeladen werden können. Foto: Toyota Material Handling
Thilo Jörgl

Der weltweit größte Flurförderzeughersteller Toyota Material Handling wird in Deutschland ab 1. April 2016 mit einer eigenen Finanzierungsgesellschaft an den Start gehen. Das sagte Norman Memminger, Geschäftsführer von Toyota Material Handling Deutschland, vor kurzem im Gespräch gegenüber LOGISTIK HEUTE. Die Gesellschaft wurde als „Toyota Material Handling Commercial Finance AB, Deutschland, 30916 Isernhagen“ am 15. Februar 2016 in das Handelsregister eingetragen und ist die deutsche Niederlassung der schwedischen Toyota Material Handling Commercial Finance AB. Gegenstand der Firma ist es, Kunden Finanzierungslösungen wie Leasing, Mietkauf oder Darlehen anzubieten und so den Absatz der Toyota-Produkte zu unterstützen.

Mietgeschäft boomt

Laut Memminger boomt das Mietgeschäft bei Toyota in Deutschland. Der Konzern habe zweistellige Wachstumsraten in den vergangenen Jahren verzeichnen können. Hierzulande seien derzeit mehr als 9.000 Geräte in der Langzeitmiete im Einsatz. Auch in anderen europäischen Ländern laufe das Mietgeschäft gut. Toyota plane daher, auch dort weitere Finanzierungsgesellschaften ins Leben zu rufen. Die Gründung von Finanzierungsgesellschaften ist nur eine von vielen strategischen Maßnahmen, mit der Toyota in Europa größter Hersteller im Fluförderzeugebereich werden will. „Wir arbeiten an vielen Stellen, um in spätestens zwei Jahren die Nummer 1 in Europa zu sein“, sagte Matthias Fischer, CEO von Toyota Material Handling Europe, während einer Pressekonferenz des Konzerns am 24. Februar in Hannover, auf der er auch darstellte, wie Toyota auf der Fachmesse CeMAT vom 31. Mai bis 3. Juni 2016 auftreten wird. Zu den härtesten Konkurrenten zählt das Unternehmen die deutschen Hersteller Linde und Still.

Lithium-Ionen-Akku im Kommen

Fischer erläuterte in diesem Zusammenhang die Logiconomi-Denkweise des Konzerns. Hinter dem Kunstwort verbergen sich die Begriff Logistics und Economy. „Toyota hat einen großartigen Ruf in der Entwicklung von neuen Geschäftsansätzen und der bekannteste ist das Toyota-Produktionssystem, kurz TPS, das wir mittels eines kleinen Features auf der CeMAT vorstellen werden. TPS war die Grundlage für das sogenannte Lean Manufacturing und wir setzen nun diese Denkweise um, um Lean Logistics zu liefern. Wir wissen, dass unsere Kunden die effizienteste Lean- Logistik-Lösung haben möchten. Und sie wollen ebenso die Gesamtkosten des Betriebs senken.“ Große Hoffnungen setzt Toyota auch auf die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Akkus in Staplern. „Wichtig ist, dass wir nun in der Lage sind, Lithium-Ionen-Batterien in unserer gesamten elektrischen Baureihe anzubieten – was uns zum Marktführer mit dieser Technologie macht“, betonte Fischer. Auch an der Brennstoffzellentechnologie arbeite man weiter. Sie sei aber noch relativ teuer. „Wenn jedoch der Automotivebereich mehr Fahrzeuge mit der Technologie verkauft, wird sie günstiger“, so der 54-jährige CEO.

Potenzial in der Digitalisierung

Viel Potenzial sieht Fischer im Bereich einfacher Automatisierung und Digitalisierung. Auf der CeMAT will Toyota beispielsweise zeigen, wie man gabellose Transporte durchführen kann. Auf der Messe werde auch eine Zone zum Thema Smart Dynamics eingerichtet. Dort werden Tools für „Smart Servicing“ und vorausschauende Wartung vorgestellt. Toyota will zudem Prototypen von Geräten anfertigen und über deren Vorteile mit Besuchern reden. Der Konzern arbeitet zum Beispiel an Methoden, die es ermöglichen, dass ein Mitarbeiter gleichzeitig mehrere Geräte in einem Lager steuern kann.