So packt die Zukunft

Messe-Session stellt Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Vordergrund.
VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum stellte auf der Empack, die im Rahmen der CeMAT 2016 stattfand, die aktuellen und kommenden Trends im Verpackungsbereich vor. (Foto: Lehmann)
VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum stellte auf der Empack, die im Rahmen der CeMAT 2016 stattfand, die aktuellen und kommenden Trends im Verpackungsbereich vor. (Foto: Lehmann)
Sandra Lehmann

Ist die Verpackung zukunftsfähig und wenn ja wie? Diese Fragen soll die Studie „Supply Chain 2025“ beantworten, die am 31. Mai 2016 in der Session „Megatrends, die die Welt der Verpackung verändern werden“ im Empack-Forum „Packaging Art House“ von Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbands der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW), erstmals öffentlich vorgestellt wurde.

Verpackung muss mehr können

Die gute Nachricht: Ganz aussterben wird die Verpackung auch in den nächsten Jahrzehnten nicht. Wie der wissenschaftliche Trendreport, der vom VDW gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut, Frankfurt am Main, erstellt wurde, zeigt, kommen durch die wachsende Digitalisierung sowohl Chancen als auch Herausforderungen auf die Verpackungswirtschaft zu. „Die Verpackung wird zukünftig nicht nur dem reinen Transport dienen, sondern auch Auskunft über Inhalt und Unversehrtheit eines Paketes geben“, so Wolfrum.

Nachhaltig und vielseitig

Darüber hinaus sollen Verpackungen stetig wachsende Ansprüche in Sachen Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit erfüllen: „Die vollständige Recyclingfähigkeit von Verpackungen gehört heutzutage bereits zur Pflicht für Hersteller. In Zeiten des boomenden E-Commerce gewinnt außerdem das sogenannte E-Packaging, also die auf den Onlinehandel angepasste Verpackung, sowie deren Retourenfähigkeit an Bedeutung“, erläuterte Wolfrum.

Technologien sind da

Dass die Technologien für die digitale Zukunft der Verpackung bereits vorhanden, aber noch nicht vollständig anwendbar seien, war Quintessenz der Diskussionsrunde, die im Anschluss an die Vorstellung der Studie stattfand. So wies Wolfrum darauf hin, dass RFID-Chips die Digitalsierung im Verpackungsbereich wesentlich vorantreiben könnten, die Technologie aber nach wie vor zu kostspielig für die Massenproduktion sei. Generell müsse der Nutzung geeigneter Software eine größere Rolle eingeräumt werden, sagte Franciska Bárdos, e-Business Beraterin und Business Development Managerin bei der Münchner Icon Parc GmbH. Außerdem betonte die Beraterin wie wichtig es sei, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen: „Die Verpacker müssen ihren Blick nach außen, in andere Branchen richten, um voranzukommen.“

Mitarbeiterbild verändert sich

Das betreffe vor allem auch den Bereich Personal, wie Jérôme Christofzik, Produktmanager Füll- und Polsterstoffe sowie Ladungssicherung bei der Antalis Verpackungen GmbH, zu bedenken gab: „Das klassische Berufsbild des Groß- und Einzelhandelskaufmanns hat im Verpackungsbereich ausgedient. Wir brauchen Mitarbeiter, die interdisziplinär aufgestellt und digital affin sind.“ Allerdings, so betonte Christofzik, braucht der angestrebte Wandel Zeit und kann nicht von heute auf morgen vollzogen werden.