KEP-Dienst: Neues Pilotprojekt für München

BMW, Siemens und UPS nehmen an City2Share teil - Lastenräder im Einsatz.
In Hamburg setzt UPS schon seit 2015 auf die Zustellung per Lastenrad. (Foto: UPS)
In Hamburg setzt UPS schon seit 2015 auf die Zustellung per Lastenrad. (Foto: UPS)

In München soll schon bald ein neues Pilotprojekt starten. Wie der KEP-Dienstleister UPS auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE mitteilte, heißt das Projekt "City2Share". UPS sei dabei ein Partner unter vielen. Die Stadt München wolle zusammen mit Unternehmen wie BMW, Siemens oder eben dem Paketzusteller nachhaltige Mobilitätsformen voranbringen.

Innovative Konzepte

Wie die Stadt München in einer Pressemitteilung bekanntgab, hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung die Teilnahme am Forschungs- und Entwicklungsprojekt bereits beschlossen. Ziel des Projekts sei "eine vielfältige Förderung der Elektromobilität und gleichzeitig die Erprobung lokaler Maßnahmen zur Förderung einer stadtverträglichen Mobilität und Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Quartier". Dabei wolle man sich den wachsenden Herausforderungen wie etwa Wachstum, Konkurrenz um Flächen und der Problematik der Luftschadstoff- und Lärmbelastung stellen. Es seien innovative Konzepte für eine stadtverträgliche Mobilität gefragt. Diese sollen in Modellquartieren erprobt und bei Erfolg weiter verfolgt werden, teilt die Stadt mit.

Elektromobilität im Test

Das Projektgebiet umfasse die Isarvorstadt und Untersendling. Ziel sei es, den Personen- und Lieferverkehr in Innenstadtbereichen nachhaltiger und zukunftsfähig zu gestalten. Dazu sollen im Projekt verschiedene Formen der Elektromobilität angeboten und erlebbar gemacht werden. Bausteine dazu sind:

  • die Errichtung von Elektro-Mobilitätsstationen,
  • die Optimierung von Sharing-Angeboten mit elektrischem Antrieb,
  • der Aufbau eines Lieferverkehrs mit E-Lastenrädern auf dem Weg zum Kunden sowie
  • die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch verschiedene lokale, von den Bürgern mit zu gestaltende Maßnahmen im öffentlichen Raum.

Von Hamburg nach München

UPS will nach eigenen Angaben bei diesem Projekt sein Hamburger Modell übertragen. In Hamburg stellt UPS aus vier mobilen Depots nur noch zu Fuß, per Fahrrad oder per speziellem E-Bike - dem Cargo Cruiser in der Innenstadt zu (LOGISTIK HEUTE berichtete). Auch in den Münchner Projektvierteln will UPS Verteilcontainer aufstellen, die per Lkw täglich beliefert werden. Anschließend sollen dann UPS-Boten wie in Hamburg mit zwei- oder dreirädrigen Elektro-Lastenfahrrädern Pakete an die Haushalte zustellen. Forscher der Technischen Universität Dresden sowie des Berliner Instituts für Urbanistik begleiten das Gesamtprojekt. Auch BMW hat bereits Erfahrung in Sachen E-Mobilität: Der Autobauer setzt in München einen 40-Tonnen-Elektro-Lkw ein (LOGISTIK HEUTE berichtete).

Projektlaufzeit: vier Jahre

Das Projekt City2Share wird im Rahmen des Förderprogramms „Erneuerbar Mobil“ des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beworben. Ende Mai 2016 wurde der Zuschlag für die Einrichtung eines „Modellquartiers nachhaltige Mobilität“. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.