Chemieindustrie: Logistik als Werttreiber sehen

Management muss laut Studie richtiges Set-up je Produkt wählen.
(Foto: industrieblick/ Fotolia)
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Matthias Pieringer

„Nicht ‚One Supply Chain Fits All‘, sondern eine produkt- und marktspezifische Ausrichtung der Supply Chains und die Parallelität verschiedener Supply Chains“ sind angesagt: Zu diesem Schluss kommt die Miebach Consulting GmbH aus Frankfurt in ihrer kürzlich präsentierten Chemielogistik-Studie 2016. Aufgabe des Managements sei es, das richtige Set-up je Produkt und Produktgruppe zu wählen, stellen die Logistikberater fest.

Make-or-Buy

Der Logistik-Outsourcinggrad ist Miebach zufolge in der chemischen Industrie noch immer deutlich geringer als in anderen produzierenden Bereichen. Durch die zunehmende Professionalisierung der Logistikdienstleister hätten sich weitergehende Möglichkeiten ergeben, Prozesse auszulagern. Dies zeige sich auch in den Planungen künftiger Outsourcing-Tätigkeiten: „Die Teilnehmer erwarten das größte Wachstum für Abfüllung, Analytik und Siloläger“, heißt es in der Chemielogistik-Studie.

Kostensenkung noch stärker im Blick

Außerdem weisen die Studienergebnisse daraufhin, „dass die Logistik-Performance einen Einfluss auf die Unternehmens-Performance hat“, so Miebach Consulting. Der Paradgimenwechsel laute: „Weg vom reinen Funktionieren der Logistik hin zum Werttreiber!“ Die Schwerpunkte vergangener Projekte lagen laut den Logistikberatern auf strategischer, infrastruktureller und operativer Ebene und hatten einen starken Fokus auf Kostensenkung und Serviceverbesserung. Die Studienteilnehmer gehen davon aus, dass sich künftig der Fokus weiter in Richtung Kostensenkung verlagert.

Handlungsbedarf, um demographischem Wandel zu begegnen

Als externen Treiber mit der größten Bedeutungszunahme machen die Befragten den demographischen Wandel aus: „Jedoch planen lediglich zehn Prozent der teilnehmenden Unternehmen Projekte, die sich mit der Thematik „Demographischer Wandel“ beschäftigen. Hier gibt es erheblichen Handlungsbedarf“, kommentiert Dr. Klaus-Peter Jung, Mitglied der Geschäftsleitung von Miebach Consulting, das Ergebnis.

Für die Studie wurden im Frühjahr 2016 mehr als 450 Senior-Professionals von in Deutschland ansässigen Chemieunternehmen kontaktiert, die Stichprobe umfasste 51 auswertbare Antworten.