Kooperationen: Kick-off für neues Modell in Köln

Anvisiert sind eine bessere Auslastung und weniger CO2.
Die Teilnehmer des Kick-off-Meetings des NexTrust Industry Boards in Köln. (Bild: NexTrust)
Die Teilnehmer des Kick-off-Meetings des NexTrust Industry Boards in Köln. (Bild: NexTrust)
László Dobos

Das Beratungsgremium des NexTrust-Kooperationsnetzwerks, das NexTrust Industry Board (NIB), hat sich diese Woche zum ersten Mal getroffen. Mehr als 30 Experten aus fünf europäischen Ländern folgten der Einladung zur Teilnahme in Köln. Ziel von NexTrust ist es, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Logistik zu erhöhen. Dafür entwickeln die Mitglieder innovative, moderne Geschäftsmodelle für ein vertrauensvolles und kooperatives Netzwerken entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Auch Konkurrenten können kooperieren

Während des Auftaktmeetings diskutierten das NIB und NexTrust die große Bandbreite an Pilotprojekten zu verschiedenen Szenarien in der Wertschöpfungskette. Die Experten betonten, dass auch Konkurrenten gut kooperieren können. Sie betonten zudem, wie wichtig ein gemeinsames Verständnis unter den Unternehmen für eine gelungene Kooperation sei.

Breit gefächerte Pilotprojekte

Das NIB soll den NexTrust-Partnern ermöglichen, sich mit verschiedenen externen Interessensgruppen und Unternehmensvertretern auszutauschen. Ihre Aufgabe ist es, ihre Expertise in NexTrust einfließen zu lassen und bei Bedarf die Ergebnisse der Pilotprojekte hinsichtlich ihrer praktischen wie wirtschaftlichen Vorteile zu bewerten. Die Pilotprojekte decken Bereiche wie Tiefkühllogistik, kombinierter Verkehr, Less than Full Load, Full Load, E-Commerce und letzte Meile ab. Alle 33 Pilotprojekte sollen verdeutlichen, dass Kooperationen die Auslastung von Transportmitteln verbessern, die Anzahl der Fahrzeuge reduzieren und so den CO2-Ausstoß erheblich verringern können. Die ersten validierten Ergebnisse aus den Pilotprojekten erwartet NexTrust für das Frühjahr 2017. Erste Kennzahlen zeigen laut dem NexTrust-Mitglied GS1 Germany bereits, dass ein vertrauenswürdiges, kooperativ agierendes Netzwerk den CO2-Ausstoß um mindestens 30 bis 50 Prozent reduzieren kann.

Treuhänder sorgen für Rechtskonformität und Datensicherheit

31 Unternehmen und Institutionen nehmen an NexTrust teil. Bei den Unternehmen sind sowohl produzierende Firmen, wie beispielsweise Beiersdorf oder Unilever, als auch Dienstleister aus dem Bereich Logistik, wie Fiege, vertreten. Zu den teilnehmenden Institutionen gehört etwa die Freie Universität Amsterdam. Bei NexTrust koordinieren sogenannte Trustees, neutrale Treuhänder, die horizontale Zusammenarbeit zwischen den Transporteuren. Sie stellen dabei sicher, dass das EU-Kartellrecht eingehalten wird und Vertraulichkeit an oberster Stelle steht. Sie achten darauf, dass die Kooperationsteilnehmer keine wirtschaftlich sensiblen Daten von Konkurrenten, die ebenfalls an der Kooperation teilnehmen, bekommen.