Schienengüterverkehr: Grenzenlose Sicherheit

Europäische Kommission beschließt einheitliches Zugleitsystem.
Weniger Stillstand, mehr Kapazität: Das europäische Zugleitsystem ERMTS soll den Halt an Ländergrenzen überflüssig machen. (Symbolbild: Deutsche Bahn AG)
Weniger Stillstand, mehr Kapazität: Das europäische Zugleitsystem ERMTS soll den Halt an Ländergrenzen überflüssig machen. (Symbolbild: Deutsche Bahn AG)
Sandra Lehmann

Aus 25 nationalen Zugleitsystemen soll demnächst eins werden: Wie die Europäische Kommission am 5. Januar 2017 beschlossen hat, sollen bis 2023 die großen europäischen Verkehrskorridore mit dem einheitlichen Eisenbahnverkehrsleitsystem ERTMS (European Rail Management Traffic System) ausgestattet sein. Mit der einheitlichen Einführung des Systems soll nach Angaben der Kommission ein komplett interoperabler europäischer Eisenbahnraum geschaffen werden, in dem Grenzen problemlos überwunden werden können.

Höhere Geschwindkeitt, weniger Abstand

Bisher müssen Züge an europäischen Ländergrenzen aufgrund der verschiedenen nationalen Sicherheitssysteme einen Stopp einlegen. Das seit rund 20 Jahren bekannte ERTMS-System soll diese Halte zukünftig nicht nur überflüssig machen, sondern für höhere Kapazitäten und eine verbesserte Sicherheit sorgen. Nach Angaben der Europäischen Union ermöglicht das System höhere Geschwindigkeiten und verringert den Abstand zwischen den Zügen. Dadurch sollen sich ebenfalls Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit verbessern.

Mehrere deutsche Strecken betroffen

Aus deutscher Sicht sind von der Einführung des einheitlichen Zugleit- und Sicherheitssystems folgende Strecken betroffen: Der Rhein-Donau-Korridor, der Atlantik-Korridor, der Rhein-Alpen-Korridor, der Skandinavien-Mittelmeer-Korridor, der Korridor Orient-Östliches Mittelmeer sowie der Nordsee-Ostsee-Korridor. Weitere Strecken sollen nach Angaben der europäischen Kommission nach 2023 folgen.