Logistikimmobilien: Bei Investoren beliebt wie nie

Transaktionsvolumen im deutschen Markt erreicht 2016 Rekordwert.
Lager- und Logistikimmobilien im Wert von 4,5 Milliarden Euro wechselten in Deutschland 2016 den Eigentümer. (Foto: industrieblick/Fotolia)
Lager- und Logistikimmobilien im Wert von 4,5 Milliarden Euro wechselten in Deutschland 2016 den Eigentümer. (Foto: industrieblick/Fotolia)
Matthias Pieringer

Der Investmentmarkt für deutsche Lager- und Logistikimmobilien hat im sechsten Jahr in Folge seinen jeweiligen Vorjahreswert übertroffen und das Jahr 2016 mit einem neuen Rekordwert beendet: Wie aus einer kürzlich vorgestellten Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE hervorgeht, haben in den vergangenen zwölf Monaten Lager- und Logistikimmobilien im Wert von 4,5 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt.

Das Vorjahresresultat wurde CBRE zufolge um 544 Millionen Euro beziehungsweise 14 Prozent übertroffen. Es habe eine besonders lebhafte Jahresendrallye gegeben, erklärte Kai Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE in Deutschland. Mit einem Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro sei „das sehr dynamische Jahr mit dem besten jemals registrierten Quartalsergebnis“ abgeschlossen worden.

Immobilienanlageklasse Logistikimmobilien

Auf die Immobilienanlageklasse der Logistikimmobilien entfielen im Jahresendergebnis 8,5 Prozent des gesamten gewerblichen Investmentvolumens. „Mit dem höchsten erreichten Anteil seit dem letzten zyklischen Hoch wird eindrucksvoll das gestiegene Anlageinteresse in Logistikimmobilien von nationalen und internationalen Investoren verdeutlicht, die händeringend nach Investmentmöglichkeiten am größten Wirtschafts- und Produktionsstandort Europas suchen“, sagte Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Deutsche Anleger aktiver

Deutsche Anleger zeigten sich nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens nach drei Jahren wieder aktiver am Logistikinvestmentmarkt. Besonders durch Einzelkäufe konnten sie CBRE zufolge ihre Investments gegenüber dem Vorjahr um 890 Millionen Euro steigern. Mit 2,4 Milliarden Euro allokiertem Kapital waren heimische Akteure für rund 53 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich. Ausländische Investoren (47 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen) engagierten sich bevorzugt im Rahmen von Portfoliokäufen am deutschen Logistikinvestmentmarkt. „Vor allem internationale institutionelle Investoren sichern sich mittels großvolumiger Portfoliotransaktionen zunehmend Bestandsobjekte mit zum Teil langlaufenden Mietverträgen und damit stabilen Einkommensströmen“, erklärte CBRE-Experte Kai Oulds.

Versicherer und Pensionsfonds stärkste Nettokäufergruppe

Sehr interessiert zeigten sich laut der Analyse auf Seiten der Käufer von Logistikimmobilien in Deutschland kapitalstarke Asset- und Fondsmanager. Sie trugen mit 1,3 Milliarden Euro zu 28 Prozent des gesamten Logistikinvestmentvolumens bei. Versicherungen und Pensionskassen investierten 950 Millionen Euro (21 Prozent). Sie veräußerten im zurückliegenden Jahr Logistikimmobilien im Wert von lediglich 24 Millionen Euro und bildeten so die stärkste Nettokäufergruppe. Platz drei belegt die Gruppe der offenen Immobilien- und Spezialfonds (751 Millionen Euro).

Spitzenrendite fällt unter Fünf-Prozent-Marke

„Wir beobachten über alle Investorengruppen hinweg ein gestiegenes Interesse an langfristig vermieteten Objekten am deutschen Lager- und Logistikimmobilienmarkt, das auf einen Mangel an ausreichenden Core-Produkten stößt. Objekte mit kürzeren Mietvertragslaufzeiten und außerhalb der Topstandorte stellen schon längst kein Investitionshindernis mehr dar“, so Oulds. In der Folge sorge, wie CBRE weiter mitteilte, der steigende Druck auf die Nettoanfangsrenditen für Premiumobjekte in den etablierten Top-Logistikmarktgebieten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München für eine weitere Renditekompression von zehn Basispunkten auf 4,90 Prozent.