Intralogistik: Lidl und Vanderlande informieren über Pilotprojekt-Abschluss

Automatische Kommissionierungslösung am Lidl-Standort Hartheim erfolgreich getestet.
Vollautomatische Kommissionierung für den Handel: Schematische Darstellung des Vanderlande-Konzeptes ACP 2.0. (Bild: Vanderlande)
Vollautomatische Kommissionierung für den Handel: Schematische Darstellung des Vanderlande-Konzeptes ACP 2.0. (Bild: Vanderlande)
Matthias Pieringer

Das Handelsunternehmen Lidl, Neckarsulm, und der Intralogistikanbieter Vanderlande haben nach mehrjähriger Erprobungsphase ein gemeinsames Pilotprojekt abgeschlossen. Den Kern des Pilotprojektes bildete das vollautomatische Kommissioniersystem „ACP (Automated Case Picking)“ von Vanderlande, das am Lidl-Standort in Hartheim in der Nähe von Freiburg getestet wurde. Die finalen Ergebnisse führten zu der Entscheidung, die ACP-Lösung in künftigen Projekten gemeinsam zu realisieren, teilte die Vanderlande Industries GmbH am 24. Januar in Mönchengladbach mit.

Ein- und Auslagersystem mit Shuttles

Das ACP-Konzept ermöglicht es laut dem Intralogistikunternehmen, die Kommissionierprozesse in Distributionszentren vollständig zu automatisieren. Die angelieferten Produktpaletten der Hersteller werden im Wareneingang automatisch entstapelt, geprüft, gescannt und in einem automatisierten Ein-/Auslagersystem mithilfe von Shuttles gepuffert. Von dort ausgelagerte Kolli werden mittels automatischer Fördertechnik zum Palettierbereich gefahren, wo sie von einem Roboter, der mit einem Spezialgreifer bestückt ist, auf eine Palette geladen werden. Die filialgerecht gebildeten Paletten werden automatisch in Schrumpffolie eingeschweißt, etikettiert und sind anschließend bereit für den Versand in die Filialen.

Die Pilotanlage sei derart konzipiert gewesen, „dass die dort produzierten Filialpaletten in den Lieferkreislauf eingebracht und so unter realistischen Bedingungen verwendet wurden“, so Vanderlande. Die verschiedensten Warengruppen von Lidl seien auf ihre ACP-Fähigkeit getestet worden und die Einsatzfähigkeit des ACP habe man kontinuierlich erweitert.

Software-Algorithmus als Schlüssel

Aufgrund der hohen Anforderungen bezüglich der Qualität der Filialpaletten habe man insbesondere den Lidl-spezifischen Anforderungen an die zentrale Software der „Load Forming Logic (LFL)“ von Vanderlande große Beachtung geschenkt. Der zugrunde liegende Software-Algorithmus sei der Schlüssel dafür, die Kolli in der gewünschten Reihenfolge stabil und filialfreundlich durch den Roboter packen zu können.

Lidl hatte sich, wie Vanderlande zudem meldete, entschieden, das Konzept zuerst dieser Testphase zu unterziehen, um eine generelle Machbarkeit sicherzustellen. „Die Modularität, die das ACP-System von Vanderlande mit sich bringt, ermöglicht es uns, die individuellen Bedürfnisse unserer Standorte in die Lagerplanung einfließen zu lassen“, so das Fazit von Mark Ebeling, Bereichsleiter Intralogistik. „Das ACP ist ein weiterer Baustein für die Logistikkonzepte der Zukunft“.

Auch in Frankreich und den Niederlanden imEinsatz

Das Konzept ACP 2.0 von Vanderlande wird nach Unternehmensangaben inzwischen von verschiedenen Lebensmittel-Einzelhändlern in Europa verwendet, unter anderem setzen Leclerc in Frankreich und Albert Heijn in den Niederlanden auf die vollautomatische Kommissionierungslösung.