Flurförderzeuge: Hyster-Yale Group glaubt an Brennstoffzellen

Hersteller erwartet vor allem von Autobauern vermehrt Anfragen.
Neuer Gabelhochhubwagen von Hyster: Das amerikanische Unternehmen glaubt, dass künftig Stapler mit Brennstoffzellen vermehrt gefragt werden. Foto: Hyster
Neuer Gabelhochhubwagen von Hyster: Das amerikanische Unternehmen glaubt, dass künftig Stapler mit Brennstoffzellen vermehrt gefragt werden. Foto: Hyster
Thilo Jörgl

Die amerikanischen Flurförderzeuganbieter Hyster und Yale gehen davon aus, dass die Bedeutung von Staplern mit Brennstoffzellen in den USA und in Europa zunehmen wird. Das sagte Ian Melhuish, Vice President Solutions Group bei der Hyster-Yale Group, auf der Stuttgarter Fachmesse LogiMAT gegenüber LOGISTIK HEUTE. „Stapler mit Brennstoffzellen werden eine wichtigere Rolle in der Intralogistik spielen, als manche derzeit denken“, betonte der Engländer. Vorteile dieser neuen Technologie seien unter anderem Kosteneinsparungen und eine schnelle Betankung der Brennstoffzellen in zwei oder drei Minuten.

Nuvera gekauft

Melhuish sagte, dass 2014 der Kauf des amerikanischen Brennstoffzellenspezialisten Nuvera durch die Nacco Materials Handling Group, die hinter den Marken Hyster und Yale steht, eine strategisch richtige Entscheidung gewesen sei. Hyster erhalte vor allem aus der Automotive-Branche immer wieder Anfragen für Stapler, die mit Wasserstoff angetrieben werden - aus den USA, aber auch aus Europa. Erst vor Kurzem habe Hyster bei einem Unternehmen aus der Automotive-Branche eine bereits existierende Flotte von 160 Staplern mit Brennstoffzellen ausgestattet. Melhuish geht davon aus, dass das Potenzial für die neue Technologie bei etwa fünf Prozent des Weltmarkts liegt.

Steuervorteile für US-Unternehmen

Dass die Brennstoffzellen in Europa nicht so gut in Fahrt kommen wie in den USA liegt dem Manager zufolge an zwei Gründen. Zum einen seien die niedrigen Steuern in den USA auf Fahrzeuge mit Brennstoffzellen für US-Unternehmen attraktiv. Zum anderen nutzten amerikanische Firmen vor allem flüssigen Wasserstoff und nicht Wasserstoff in Gasform. Dieser sei günstig zu erwerben, weil Hersteller, die früher für die US-Weltraumbehörde NASA große Mengen flüssigen Wasserstoff produzierten, jetzt freie Kapazitäten hätten.