Lebensmittellogistik: Amazon Fresh soll in Berlin und München starten

Medien zufolge liefert der Onlinehändler demnächst in Deutschland frische Lebensmittel.
Ähnlich wie beim Angebot Prime Now möchte Amazon Medienberichten zufolge demnächst frische Lebensmittel bis an die Haustür liefern. (Foto: Amazon)
Ähnlich wie beim Angebot Prime Now möchte Amazon Medienberichten zufolge demnächst frische Lebensmittel bis an die Haustür liefern. (Foto: Amazon)
Sandra Lehmann

E-Commerce Gigant Amazon startet seinen Lebensmittellieferservice „Amazon Fresh“ nach Medienberichten nun auch in Deutschland. Wie die Onlineausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ vom 21. März 2017 berichtet, entsteht im Industriegebiet Hüllgraben im Münchner Osten gerade eine Logistikhalle auf 15.000 Quadratmeter Fläche, die nach Expertenmeinungen für den Versand frischer Lebensmittel ins Münchner Stadtgebiet gedacht sein soll.

Bis zu 20 Anlieferungen pro Tag

Der Start des Angebots ist laut der Tageszeitung für den Sommer beziehungsweise Spätsommer 2017 geplant. Obwohl es vonseiten Amazons keine offizielle Bestätigung des Vorhabens gibt, sollen nach Insider-Angaben demnächst täglich zwischen zehn und 20 Lkw-Anlieferungen das Areal nahe der A94 erreichen. Zur Auslieferung der Ware stünden zusätzlich 150 Lieferfahrzeuge zur Verfügung, die das Hauptgeschäft des Onlinehändlers von sieben bis 22 Uhr bestreiten sollen.

Kooperation mit der DHL

Neben München soll der Expresslieferservice für Gemüse, Milchprodukte und Co. demnächst auch in Berlin an den Start gehen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, habe sich der Konzern in Hinblick auf die Belieferung in der Hauptstadt auf eine exklusive Zusammenarbeit mit der Deutschen Post DHL Group geeinigt. Demnach soll der Logistikdienstleister die Ware innerhalb weniger Stunden nach der Order zustellen. Mit dem Vorstoß weiche der Onlineriese von seinen bisherigen Plänen ab, die Logistik für das Amazon-Fresh-Angebot selbst zu übernehmen beziehungsweise mit unterschiedlichen KEP-Anbietern zusammenzuarbeiten. Wann der Lieferservice in Berlin offiziell startet, ist nicht bekannt.

Marktstart gefährdet Arbeitsplätze

Wie Experten bereits seit Monaten vermuten, könnte ein Angebot wie Amazon Fresh deutschen Supermärkten zusetzen. Einer Studie von Oliver Wyman zufolge sind durch einen Marktstart des Angebots rund 40.000 Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet (LOGISTIK HEUTE berichtete)