CeBIT 2017: Gleich viele Besucher wie im Vorjahr

Veranstalter verlegt Messe 2018 in den Sommer.
Die Startup-Halle auf der CeBIT 2017. Der Veranstalter war zufrieden mit der diesjährigen Messe, will aber nächstes Jahr das Konzept der Messe stark verändern. (Foto: Deutsche Messe)
Die Startup-Halle auf der CeBIT 2017. Der Veranstalter war zufrieden mit der diesjährigen Messe, will aber nächstes Jahr das Konzept der Messe stark verändern. (Foto: Deutsche Messe)
László Dobos

In Hannover ist am vergangenen Freitag die IT-Messe CeBIT zu Ende gegangen. Laut dem Veranstalter Deutsche Messe AG, Hannover, kamen dieses Jahr etwas mehr als 200.000 Besucher. Das sind ungefähr genauso viele wie 2016. Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter erfüllt. Sie gingen davon aus, dass die Besucherzahlen in etwa konstant bleiben. Gut 3.000 Unternehmen aus 70 Nationen präsentierten sich auf der Messe. Das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Damals kamen rund 3.300 Aussteller.

Veranstalter und Branchenverband zufrieden

Der Leiter der CeBIT, Oliver Frese, sprach von einer „starken CeBIT 2017“. Die Veranstaltung hat laut Deutsche Messe in diesem Jahr so viel Digitalisierung zum Anfassen geboten wie noch nie. Besonders beeindruckend fand Frese den Auftritt des Partnerlandes Japan. Das Land hat sich mit 120 Unternehmen in zwei Messehallen präsentiert – so groß wie kein Partnerland zuvor. Das japanische Digitalisierungsprogramm „Society 5.0“ habe einen breiten Ansatz für die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft gezeigt, sagte Frese. Ebenfalls zufrieden zeigte sich der IT-Verband Bitkom. Der Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sprach davon, dass die meisten Aussteller sehr zufrieden waren. Der Verband sieht damit seine Prognose für den deutschen IT-Markt bestätigt. Demnach sollen die Umsätze 2017 um 1,3 Prozent wachsen.

Logistikrelevante Trends

Die Veranstalter sahen im Internet of Things (IoT) einen großen Trend der diesjährigen Messe. So habe es Fahrzeuge zu sehen gegeben, die direkt miteinander kommunizieren können, um Unfälle zu vermeiden. Ein wichtiges Thema sei auch der kommende Mobilfunkstandard 5G, der 2020 in Betrieb gehen soll. Er soll den Datenaustausch von Milliarden von Maschinen und physischen Produkten in Echtzeit ermöglichen. Aber auch die Schattenseiten des IoT waren ein Thema. Viele Unternehmen stellten Lösungen für geschützte Verbindungen zwischen Maschinen und dem Web vor.

Predictive Maintenance und Drohnen

Künstliche Intelligenz (KI) und selbst lernende Systeme waren laut Veranstalter weitere Trends der diesjährigen CeBIT. Vor allem Aussteller aus Japan hätten hochentwickelte Systeme gezeigt. Showcases hätten beispielsweise veranschaulicht, wie KI-Systeme im Rahmen der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) oder als smarte Assistenten am Arbeitsplatz einsetzbar sind. Wie schon in den vergangenen Jahren zeigten Drohnen eine starke Präsenz, unter anderem mit einer Flugarena. Auch Logistikanwendungen gab es dabei zu sehen. Wie auch in der Startup-Halle, wo sich beispielsweise eine Cloud-basierte Plattform für die Transportbranche präsentierte.

Innovationspreis IT

Zum Start der CeBIT 2017 zeichnete die Initiative Mittelstand Unternehmen mit dem Innovationspreis-IT aus. In den logistikrelevanten Kategorien „AutoID/ RFID“ und „Industrie & Logistik“ gewannen Zebra Technologies mit „Total Wearable Solutions“ beziehungsweise die MPDV Mikrolab GmbH mit dem Manufacturing Execution System „MES HYDRA“.

Neues Konzept für 2018

Auch wenn die Deutsche Messe AG mit der diesjährigen CeBIT zufrieden war, will sie im nächsten Jahr das Konzept der Messe stark verändern. Sie wird im Sommer, vom 11. bis 15. Juni 2018, stattfinden. Das neue Konzept soll die CeBIT „fit machen für neue und jüngere Zielgruppen“, sagte CeBIT-Leiter Oliver Frese. Die Messe soll Campus-Flair versprühen und zu einem „Festival für digitale Technologie“ werden. Der zentrale Bereich wird im Freien sein und soll ein Ort für Open-Air-Inszenierung, Showcases, Austausch und Party werden. Der erste Tag soll für Topentscheider und die Medien reserviert sein, die darauffolgenden drei Tage sind für das Fachpublikum vorbehalten. Der letzte Tag soll ein Publikumstag sein.