Studie: Frachtvolumen verdreifacht sich

ITF Verkehrsausblick prognostiziert hohen Emissionsausstoß bis 2050.
Autonomes Fahren könnte den Wettbewerbsvorteil des Straßengüterverkehrs vergrößern - sagt der Verkehrsausblick 2017. (Dmitry Perov/Fotolia)
Autonomes Fahren könnte den Wettbewerbsvorteil des Straßengüterverkehrs vergrößern - sagt der Verkehrsausblick 2017. (Dmitry Perov/Fotolia)
Sandra Lehmann

Bis 2050 könnte sich das weltweite Frachtvolumen verdreifachen und damit den Kohlendioxid-Ausstoß um 160 Prozent erhöhen. Das ist das Ergebnis des „ITF Verkehrsausblick 2017“ der OECD, der auf dem International Transport Forum (Weltverkehrsforum) Anfang Juni in Leipzig vorgestellt wurde. Der Bericht untersucht, wie die wichtigsten seit 2015 erfolgten politischen, wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen die Zukunft der Mobilität beeinflussen.

Routenoptimierung und Gemeinschaftsnutzung

Aus Sicht der Studienmacher gibt es verschiedene Mittel die Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 in geringerem Maße ansteigen zu lassen beziehungsweise auf zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Dazu gehören im Güterverkehr unter anderem Routenoptimierung sowie die gemeinsame Nutzung von Lastkraftwagen und Lagerflächen durch mehrere Unternehmen. Das würde höhere Auslastung und weniger Leerfahrten ermöglichen. Der OECD zufolge könnten allein durch diese Maßnahmen die Emisionen von Lastwagen um rund ein Drittel reduziert werden.

Innovationen nutzen

Auch technologische Innovationen nach Aussagen der Studienverantwortlichen die Umweltbelastung durch den Güterverkehr deutlich verringern. So gehen die Experten des ITF davon aus, das Elektromobilität, autonome Fahrzeuge und gemeinsame Mobilitätslösungen den Kohlendioxid-Fußabdruck im Verkehrssektor verkleinern werden. Allerdings könnte der flächendeckende Einsatz autonomer Lkw den Wettbewerbsvorteil zwischen den verschiedenen Transportmodi deutlich hin zum Straßengüterverkehr verschieben.

Veränderungen Rechnung tragen

Diesen Veränderungen müssen Politik und Planung laut des Berichts stärker Rechnung tragen, um zu vermeiden, dass teure Infrastrukturen gebaut werden, die schnell veralten oder dass Kohlendioxid-intensive Entwicklungspfade eingeschlagen werden.

Strategische Planung

Langfristige und zukunftsorientierte Planung empfehlen die Studienmacher indes auch, wenn es um Investitionen in Infrastrukturen geht. Um den strukturellen Veränderungen bei Versandwegen, Nachfrage und Produktion gerecht zu werden, müssen Planer aus Sicht des ITF insbesondere strategisch denken und sowohl den richtigen Zeitpunkt für Investitionen anpassen als auch künftige Engpässe frühzeitig identifizieren. Das könnte, so die Studienverantwortlichen, die Grundlage für die Bereitstellung von Flächen sowie für die Entwicklung von Häfen und Straßen bieten.