KEP: 2016 über drei Milliarden Sendungen zugestellt

Verband stellt Studie über den KEP-Markt vor.
2016 hat der KEP-Markt die Schallmauer von drei Milliarden Paketen durchbrochen. (Foto: Kadmy/Fotolia)
2016 hat der KEP-Markt die Schallmauer von drei Milliarden Paketen durchbrochen. (Foto: Kadmy/Fotolia)
László Dobos

2016 haben die Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) in Deutschland erstmals innerhalb eines Jahres mehr als drei Milliarden Sendungen befördert. Das zeigt die KEP-Studie 2017, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) am 21. Juni in Berlin vorgestellt hat. Dabei nahm die Bedeutung von B2C- und internationalen Sendungen nochmals zu. Das KEP-Sendungsvolumen stieg 2016 um 7,2 Prozent auf 3,16 Milliarden Sendungen. Das entspricht mehr als 10 Millionen Sendungen pro Zustelltag. Der Gesamtumsatz der KEP-Branche kletterte auf 18,5 Milliarden Euro (+ 6,2 Prozent). 2016 arbeiteten in der KEP-Branche rund 219.400 Menschen – 10.000 Beschäftigte mehr als im Vorjahr.

Mehr E-Commerce, mehr KEP

Vor allem B2C-Sendungen trugen zum Wachstum bei: Es wurden 13,2 Prozent mehr B2C-Sendungen verschickt. Zum Vergleich: Das Vorjahreswachstum lag bei 10,1 Prozent. Auch die B2B-Sendungen setzten ihren Wachstumskurs fort, wenn auch weniger stark: Ihr Plus liegt bei 0,6 Prozent. Die internationalen Paketsendungen konnten ein Wachstum von 8,7 Prozent verzeichnen. Im Jahr 2017 ist laut BIEK mit einem Wachstum des gesamten Sendungsvolumens von sechs Prozent zu rechnen, also etwa 180 Millionen zusätzlichen Sendungen. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung seien vor allem der zunehmende nationale und grenzüberschreitende Onlinehandel sowie die stabile Lage der deutschen und internationalen Wirtschaft.

Was der Brexit bedeutet

Die Studie geht auch auf die Folgen des Brexits für den KEP-Markt ein. Demnach bedeutet der Austritt Großbritanniens Mehrkosten von 150 bis 200 Millionen Euro im Bereich KEP in Deutschland und Großbritannien. Für die Berechnung der zusätzlichen Transaktionskosten wurde die Zollabfertigung an vergleichbaren Destinationen betrachtet, darunter die System- und Informationskosten, die Kosten der Dokumentation und Abrechnung sowie der Personalbedarf.

Die jährlich veröffentlichte KEP-Studie, die die KE-CONSULT Kurte&Esser GbR, Köln, im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK) erstellt, zeigt ein aktuelles Bild der Marktentwicklung, der Trends und der wirtschaftlichen Bedeutung des gesamten KEP-Bereichs in Deutschland. Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind die Kurier-, Express- und Paketdienstleister DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS organisiert. Die Studie steht auf der Webseite des BIEK kostenlos zum Download bereit.