Studie: Firmen produzieren immer mehr im nahen Ausland

Der Trend wirkt sich auch auf Lieferketten aus.
Industrieunternhemen produzieren immer mehr in Ländern, die in der Nähe ihrer Absatzmärkte sind, anstatt die Herstellung ins weiter entfernte Ausland zu verlagern. Dier Trend verändert auch die Lieferketten. (Symbolbild: Fotolia/ake1150)
Industrieunternhemen produzieren immer mehr in Ländern, die in der Nähe ihrer Absatzmärkte sind, anstatt die Herstellung ins weiter entfernte Ausland zu verlagern. Dier Trend verändert auch die Lieferketten. (Symbolbild: Fotolia/ake1150)
László Dobos

Unternehmen aus Industrieländern produzieren wieder mehr in der Nähe ihrer Absatzmärkte anstatt die Herstellung ins weiter entfernte Ausland zu verlagern. Das ist das Ergebnis einer Studie der Frankfurter Miebach Consulting GmbH, ein Beratungsunternehmen für Logistik und Supply Chain Design. Dieser Trend mache allerdings Lieferketten komplexer, sagten die Studienteilnehmer.

51 Prozent der an der internationalen Miebach-Studie beteiligten Unternehmen nutzen bereits die Verlagerung der Produktion in absatzmarktnahe Nachbarländer als Standortstrategie. Dieser hohe Anteil wird voraussichtlich weiter steigen, denn 26 Prozent der Teilnehmer sehen Nearshoring als Zukunftstrend in hohem oder sogar in sehr hohem Maße. Insbesondere in Europa wird die Nahverlagerung deutlich an Bedeutung gewinnen, während in Nordamerika verstärkt die Produktion im eigenen Land, das Onshoring, erwartet wird. Eine Verlagerung ins weiter entfernte Ausland bleibt dagegen in Asien interessant. Der Trend zum Near- und Onshoring hat allerdings auch Einfluss auf die Supply Chain: Sie wird nach Einschätzung der Studienteilnehmer komplexer. Für eine optimale Strategie und die daraus folgende Standortentscheidung ist daher laut Miebach eine integrierte Betrachtung von Supply-Chain-und Produktionsnetzwerken erforderlich.

„Moderne Produktionsmethoden ermöglichen eine stärkere Kundenorientierung und liefern einen Wettbewerbsvorteil, wenn die Standortstrategie stimmt. Hier wird Near- und Onshoring für Unternehmen immer wichtiger. Die Bevölkerung insbesondere der großen Wirtschaftsregionen kann durch die Produktion in Absatzmarktnähe von einer Zunahme an Arbeitsplätzen profitieren“, kommentiert Bernd Müller-Dauppert, Mitglied der Geschäftsleitung, Miebach Consulting GmbH, die Studie.

Insgesamt nahmen 127 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen an der Befragung teil. Die Studienteilnehmer kommen zu einem Drittel aus Amerika und zu zwei Dritteln aus Europa.