IT: Softwareprobleme behinderten BASF-Logistik in Ludwigshafen

Synchronisationsfehler im IT-Netzwerk führte zu Lieferverzögerungen.
BASF-Verbundstandort Ludwigshafen: Hier war es am 3. August zu Verzögerungen in der Logistik gekommen. Foto: BASF SE
BASF-Verbundstandort Ludwigshafen: Hier war es am 3. August zu Verzögerungen in der Logistik gekommen. Foto: BASF SE
Thilo Jörgl

Ein Synchronisationsfehler im IT-Netzwerk des Chemiekonzerns BASF SE führte am 3. August tagsüber am Standort Ludwigshafen zu Problemen in der Logistik. Bereits in den Abendstunden sei die Störung von IT-Experten des Unternehmens behoben gewesen, betonte ein Konzernsprecher auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE. Einen Hackerangriff könne man als Ursache der Störung definitiv ausschließen, sagt der Sprecher. Infolge der Störung habe auch das Warehouse Management System im Hochregallager nicht mehr funktioniert.

Abfertigung per Hand

In der Anlage werden auf 35.000 Quadratmetern verpackte chemische Produkte auf rund 150.000 Palettenstellplätzen ein- und ausgelagert. Um Staus der Lkw vor den Toren 11 und 15 zu vermeiden, leitete das Unternehmen die Fahrzeuge auf einen Parkplatz unweit der BASF-Kläranlage um. Angestellte fertigten den Schwerlastverkehr dort per Hand ab. Laut dem Sprecher war etwa zehn Prozent des täglichen Lkw-Verkehrs von der Störung beeinträchtigt. Das entspricht zwischen 150 und 200 Fahrzeugen. Sie konnten nur verzögert abgefertigt werden. Dem Sprecher zufolge wurden die betroffenen Logistikdienstleister und Kunden über die Lieferverzögerungen informiert. Ausfälle von Bestellungen habe es nicht gegeben, lediglich verspätete Belieferungen.

Güterbahnverkehr auch betroffen

Betroffen von der Störung war auch die Be- und Entladung der Güterzüge, die ebenfalls über IT-Systeme gesteuert wird. Dieser Bereich konnte dem Sprecher zufolge aber binnen weniger Stunden wieder in den Normalzustand versetzt werden. Zu Verkehrsproblemen ist es laut BASF wegen der Panne in Ludwigshafen und Umgebung nicht gekommen.

Lange Staus vor einem Jahr

Anders sah die Lage vor gut einem Jahr aus. Am 19. Juli 2016 führten die Folgen von Softwareproblemen zu kilometerlangen Staus rund um das Güterverkehrszentrum (GVZ) und die Straßen im Norden Ludwigshafen. Auch die Autobahnen A 6 und A 650 waren vom Rückstau betroffen. Die Feuerwehr verteilte Trinkwasser an die wartenden Auto- und Lkw-Fahrer. Wegen Netzwerkstörungen war es damals weltweit zu Problemen in der Supply Chain gekommen. Am 3. August 2017 war BASF zufolge nur der Standort Ludwigshafen von dem Synchronisationsfehler betroffen.