SCM-Projekte: Zu viele Baustellen

Produzierende Unternehmen verzetteln sich in kleinen Verbesserungen.
Redaktion (allg.)

In SCM-Projekten bearbeiten produzierende Unternehmen zu viele Baustellen und verzetteln sich in kleinen Verbesserungen. Das geht aus der Studie „Supply Chain Trends 2011“ der Potsdamer Unternehmensberatung Bestgroup Consulting & Software GmbH hervor. Die Berater befragten im Januar und Februar 48 Experten, überwiegend aus deutschen Firmen.

Als Hauptziele für SCM-Projekte nannten die Teilnehmer, Kosten zu senken, die Liefertreue zu erhöhen und die Lieferzeit zu verkürzen. Weitere Projektschwerpunkte sind unter anderem Personalaufbau, Outsourcing und eine Verlagerung in Niedriglohnländer. Viele Projekte zielen auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Die Befragten sehen ihre Vorbilder – neben Toyota als Lean-Production-Primus – in deutschen Großunternehmen, wie Siemens oder Daimler.

Mit der derzeitigen IT-Unterstützung für ihre Supply Chain sind viele Unternehmen unzufrieden. Sie konzentrieren sich vorrangig auf die Prozessoptimierung interner EDV-Systeme. Erst danach streben sie die Integration über Unternehmensgrenzen hinweg an. Diese Projektprioritäten steigern jedoch die Kosten, statt sie zu senken. Zudem lassen sich diese Ziele nur schwer mit dem KVP-Ansatz lösen, glauben die Berater. Ihre Prognose: Am Ende des Jahres werden die Unternehmen das zu erwartende Mengenwachstum bewältigt haben, aber die angestrebten Leistungsverbesserungen und Einsparungen nicht erreichen.

(akw)