Lufthansa Cargo: Plan B für Frankfurt

Kranichtochter verlegt wegen des Nachtflugverbots Flüge nach Köln/Bonn.
Redaktion (allg.)

Infolge des kürzlich entschiedenen vorläufigen Nachtflugverbots am Frankfurter Flughafen will die Lufthansa Cargo AG, Frankfurt am Main, ab Januar 2012 mindestens ein Frachtflugzeug des Typs „MD-11" an den Flughafen Köln/Bonn verlegen. Der Frachter soll den Nachtsprung nach Nordamerika bedienen. In Frankfurt verlagert die Kranichtochter zudem ab November 2011 viele Flüge in die Tagesstunden. Zudem werden einzelne Verbindungen – etwa nach China – ganz gestrichen. Weitere Flüge nach China müssen künftig nach dem abendlichen Abflug aus Frankfurt einen mehrstündigen Zwischenstopp in Köln/Bonn einlegen, um dann zu der ursprünglich geplanten nächtlichen Abflugzeit Richtung Fernost weiterzufliegen.

Für die gesamte deutsche Logistikindustrie sei das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes vom 11. Oktober 2011 verheerend, stellte Karl Ulrich Garnadt, Vorstandsvorsitzender von Lufthansa Cargo, auf dem 28. Deutschen Logistikkongress in Berlin klar. „Das Nachtflugverbot zwingt uns zu einem Flugplan, der ökonomisch und ökologisch teilweise absurd ist. Wir operieren künftig mit unnötigen Starts und Landungen, die zu mehr Lärm, mehr Treibstoffverbrauch und Mehrkosten in Millionenhöhe führen“, betonte Garnadt. Laut dem Vorstandschef setze die Fracht-Airline weiter auf eine Entscheidung des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes, die ein Minimum an notwendigen Nachtflügen erlaube.

(akw)