Versandhandel: Grundloser Rauswurf?

Nach Hausverbot für arabische Mitarbeiter fordert Verdi Erklärungen von Amazon.
Redaktion (allg.)

Der Internetversandhändler Amazon.de GmbH, München, hat zwölf Mitarbeitern arabischer Herkunft Hausverbot in seinem Leipziger Logistikzentrum erteilt. Das schreibt die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ) auf ihrer Homepage. Demnach mussten die Lagerarbeiter nach ihrer Nachtschicht am Sonntagmorgen, dem 18. Dezember 2011, ihre Betriebsausweise abgeben und das Logistikzentrum verlassen. Sie wurden laut dem Bericht mithilfe des Sicherheitsdienstes und der Polizei des Hauses verwiesen und von ihrer Arbeit freigestellt.

Gegenüber der MZ begründete Amazon den Vorfall damit, finanziellen Schaden für das Unternehmen „durch kriminelles Verhalten Einzelner oder von Personengruppen" abwenden zu müssen. Konkrete Gründe für die Suspendierung der Mitarbeiter wurden „aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen" nicht benannt. Laut MZliegen bislang keine Anzeigen bei der Leipziger Polizei vor. Einer der betroffenen Mitarbeiter sagte der Tageszeitung, er fühle sich grundlos diskriminiert.

Dem Artikel zufolge beschäftigt das Unternehmen in der Weihnachtszeit an seinem Versanddrehkreuz in Leipzig neben der Stammbelegschaft zusätzlich 3.000 Saisonkräfte. Jetzt fordert die Gewerkschaft Verdi Erklärungen von Amazon.

(akw)