RFID: Adler startet Pilotprojekt

Funketiketten sollen Warenverfügbarkeit steigern.
Thilo Jörgl

Die Textileinzelhandelskette Adler Modemärkte AG hat den Startschuss für einen flächendeckenden Einsatz von RFID-Technologie gegeben. Das Unternehmen mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg gab grünes Licht für die Einführung eines Rolloutpiloten, mit dem alle funktionalen Komponenten des Systems in bis zu vier Filialen getestet werden. Die Adler-Lösung sieht den Einsatz der RFID-Technologie für den gesamten Textilbereich mit Ausnahme einiger Accessoires-Sortimente vor. In der Endstufe sollen rund 30 Mio. Teile pro Jahr mit den Funketiketten ausgestatten werden. Mithilfe der Technik soll die Warenverfügbarkeit verbessert werden. Daneben erwarten die Franken eine Prozessoptimierung über die gesamte Lieferkette, geringeren Schwund sowie leichtere Inventurkontrollen. Die Entscheidung über den Einsatz der Technologie in allen 167 Adler-Modemärkten soll im Spätsommer 2012 fallen.

Deutscher Vorreiter in Sachen Funketiketten in Kleidung ist die Gerry Weber International AG. Das Unternehmen aus Halle war der erste Hersteller hierzulande, der eingenähte Tags verwendet, der auf RFID als Warensicherung setzt und der die Kette durchgängig von der Produktion bis zum Ladenausgang mit RFID unterstützt. Auch Seidensticker und S. Oliver haben in der Vergangenheit Pilotprojekte erfolgreich abgeschlossen. Christian von Grone, Gesamtleiter IT bei Gerry Weber, betonte im Interview mit LOGISTIK HEUTE in der Ausgabe Dezember 2011, dass hierzulande der Handel noch zurückhaltend sei, es aber viele Interessenten für die Technologie gebe. Von Grone prognostiziert, dass „bereits 2013 die Mehrheit der Hersteller die Technologie nutzt.“