Infrastruktur: Investitionsstau gefährdet Wachstum

Bundesvereinigung Logistik (BVL) fordert höhere Investitionen.
Matthias Pieringer

Beseitigt man die Infrastruktur-Engpässe in Deutschland nicht, könnte das Wachstum im Wirtschaftsbereich Logistik stark gebremst werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. unter 200 deutschen Unternehmen mit hoher Logistikaffinität aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Gut 90 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Geschäftsentwicklung direkt von den Investitionen in die Infrastruktur abhängt.

Die Logistik gehört laut BVL mit ihrem überdurchschnittlichen Wachstum von voraussichtlich bis zu drei Prozent im Jahr 2012 zu den Wachstumstreibern der deutschen Wirtschaft. Um die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes nicht zu gefährden, seien höhere Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Nur damit könnten, so die BVL, aktuelle oder zu erwartende Engpässe im Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftwegenetz, bei der Energieversorgung und der Datenübertragung behoben oder verhindert werden.

Die BVL hat die Umfrage-Ergebnisse zum Anlass genommen, einen Atlas der Infrastruktur-Engpässe, aber auch der Best-Practices beim Ausbau des Verkehrswegenetzes zu erstellen. Die Zusammenstellungen entstanden im Juni 2012 auf Basis einer Befragung unter BVL-Mitgliedern und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian Kille von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Die Liste der rund 30 Engpässe bei Straßen, Wasser- und Schienenwegen sowie an Flughäfen fällt deutlich länger aus als die Liste mit drei Positivbeispielen aus dem Autobahnbau.