Neubauten: Koehler plant Millionen-Investition in Logistik

Papierhersteller leidet unter zu geringen Lagerkapazitäten in Oberkirch.
Matthias Pieringer

Die Papierfabrik August Koehler AG will am Stammsitz Oberkirch 30 Mio. Euro in die Logistik investieren. Geplant ist zum einen ein etwa 39 m hohes, 85 m langes und 42 m breites automatisches Hochregallager (HRL). Es soll fünf Regalgassen erhalten und bei doppeltiefer Lagerung circa 19.000 Palettenplätze für Fertigwaren bieten. Außerdem plant der Papierhersteller ein zweites Hochregallager mit circa 27 m Höhe, das als Kanallager mit Shuttle-Technik über rund 1.500 Palettenplätze für „Jumbo-Rollen“ verfügt. Des Weiteren sind Palettenförderstrecken für Systempaletten von bis zu zwei Tonnen vorgesehen, um die großformatigen Papierverarbeitungsmaschinen und die zentrale Packstation zu versorgen und um die beiden HRL-Anlagen und das neue Versandgebäude anzubinden.

Wie der Papierhersteller mitteilte, wolle man den Standort Oberkirch durch die Investitionen langfristig sichern. Die Direktverladequote in Oberkirch liegt nach Unternehmensangaben wegen zu geringer Lagerkapazitäten derzeit nur bei 30 Prozent. 70 Prozent der Produktionsmenge müsse bei Logistikdienstleistern zwischengelagert werden, „mit entsprechend hohen Transport-, Handlings- und Makulaturkosten“. Durch die beiden geplanten Hochregallager und das neu zu errichtende Versandgebäude will die Papierfabrik August Koehler die Direktverladequote auf 70 Prozent steigern.

Die Genehmigungsphase seitens der Verwaltung hat laut dem Unternehmen gerade begonnen. Mit der Planung der Produktionserweiterung und der beiden HRL-Anlagen wurden die Fachplaner für Logistiksysteme der Luy & Partner GbR in Wiesbaden beauftragt. Wie LOGISTIK HEUTE erfuhr, ist die Ausschreibung der Logistik-Gewerke für November 2012 geplant. Wann die Bauarbeiten beginnen können, steht noch nicht fest.

Einem Bericht der Badischen Zeitung zufolge gibt es von Bürgerseite her Forderungen, die Maße des Fertigwaren-Hochregallagers zu verringern, um das Landschafts- und Stadtbild zu schützen. Für die Schwarzwald-Gemeinde Oberkirch, die an der Badischen Weinstraße liegt, ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.