Stapler: Linde baut neues Werk

700 Mitarbeiter sollen 2015 im Hydraulik-Bereich arbeiten.
Thilo Jörgl

Der Staplerhersteller Linde Material Handling GmbH wird ein neues Werk für den Hydraulik-Bereich am Standort Aschaffenburg-Nilkheim bauen. Die Eröffnung der Anlage ist für das Jahr 2015 geplant, sagte ein Firmensprecher auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE. Bis zu 700 Mitarbeiter sollen dann dort Hydraulik-Teile produzieren. Derzeit sind im Werk Aschaffenburg rund 450 Angestellte in diesem Bereich tätig. Die frei werdenden Flächen will das zur Kion-Gruppe gehörende Unternehmen für den Fahrzeugbau nutzen, denn die Kapazitätsgrenze von 40.000 Flurförderzeugen pro Jahr sei fast erreicht, betonte der Firmensprecher. Künftig sollen bis zu 50.000 Fahrzeuge hergestellt werden können. Die Wachstumssparte Hydraulik wird als eigene Gesellschaft unter dem Namen „Linde Hydraulics“ auftreten.

Interessant in diesem Zusammenhang: Wie LOGISTIK HEUTE berichtete, sicherte sich vor Kurzem Weichai Power, eine Tochter des chinesischen Baumaschinenkonzerns Shandong Heavy Industries, 25 Prozent der Anteile an Kion und die Mehrheit an der Hydraulik-Sparte des Konzerns. Insgesamt ließen sich die Chinesen das Engagement satte 738 Mio. Euro kosten. Weichai Power hat zudem die Option, die Mehrheit von 70 Prozent im Hydraulikbereich erweitern zu können. Experten gehen davon aus, dass die Chinesen Produkte aus der Hydraulik-Präzisionsfertigung für Baumaschinen und andere Geräte einsetzen werden.

Ganz oben auf der Agenda von Linde steht künftig der Ausbau des Bereichs elektronische Systeme und Antriebe. Damit wollen sich die Franken neue Anwendungsfelder außerhalb des klassischen Staplermarkts erschließen. Oberstes Ziel des Unternehmens ist es nicht, ein Zulieferer für die großen Autobauer zu werden. Vielmehr haben die Franken Hersteller von Schienen-Spezialfahrzeugen oder Straßenreinigungsmaschinen im Visier. Demnächst, so heißt es aus Unternehmenskreisen, wird auch ein Gerät mit Linde-Teilen für Flughafenbetreiber vorgestellt. Experten leuchtet die Strategie ein: Statt sich von großen Automobilherstellern abhängig zu machen, konzentrieren sich die Franken lieber auf Kleinserien für Spezialfahrzeuge. Da ist die Abhängigkeit von den Kunden geringer, gleichzeitig sind die Margen höher als im hart umkämpften Pkw-Zulieferermarkt.