City-Logistik: Aus für RegLog

Bald zusätzlich 1.000 Lkw pro Jahr in Regensburger Innenstadt.
Thilo Jörgl

Das City-Logistik-Projekt „RegLog“ in der Innenstadt von Regensburg ist am Ende. Nach mehr als 14 Jahren ist eines der am längsten laufenden Belieferungskonzepte für deutsche Innenstädte aus finanziellen Gründen eingestellt worden. Das Bündnis RegLog schreibt in einer Pressemitteilung, dass das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen am 1. Oktober 2012 beendet wird. Seit drei Jahren sei RegLog defizitär. Initiatoren des Projekts waren der Automobilhersteller BMW, die Stadt Regensburg sowie die IHK. Zuletzt bündelten fünf Regensburger Speditionen ihre Fahrten in die Stadtmitte und belieferten 28 Geschäfte. Statt fünf Lkw fuhr nur einer durch die historische Altstadt. Den Bewohner und der Umwelt hat die Sache gut getan: In den 14 Jahren wurden laut BMW rund 70.000 Lkw-Kilometer und mehr als 23 t Kohlendioxid eingespart. Nicht besonders erfreut werden die Altstadtbewohner über das Aus des Projekts sein: Künftig werden rund 1.000 Lkw mehr pro Jahr durch die Innenstadt rollen. Den letzten Ausschlag für das Scheitern des Projekts hat die Kündigung des Frachtführers, der Haneder Spedition GmbH, gegeben. Die Ausgaben für Personal, Lkw und Diesel seien konstant gestiegen, betonte RegLog.

Wie RegLog-Koordinator Harald Weininger in einer Podiumsdiskussion von LOGISTIK HEUTE während der Messe transport logistic 2011 erklärte, litt das Projekt schon seit Jahren unter mehreren Problemen. Zum einen seien immer weniger Geschäftsleute bereit gewesen, bei der Initiative mitzumachen. Zum anderen hätten sich auch nicht mehr Speditionen bereit erklärt, in das Projekt einzusteigen. Außerdem sei der Konkurrenzdruck durch Paketdienste, die nicht zu einer Mitwirkung an dem Projekt zu bringen waren, immer größer geworden.