Zukunftskongress Logistik: Keine App, kein Geschäft!

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Guten Tag, Industrie 4.0 – ich kann es nicht mehr hören. Solche Sätze höre ich öfter mal von Bekannten, die nicht tief in Produktion oder Logistik stecken. Oder von Leuten, die sich über Firmenstrategien keine Gedanken machen (müssen). Zugegeben: Wie Siemens, Bosch und Co. sich auf das neue Zeitalter vorbereiten, hört und liest man inzwischen im Wochenrhythmus. Spannend wird es aus meiner Sicht immer dann, wenn keine Visionen fürs Jahr 2095 an die Wand geworfen werden, sondern konkrete Beispiele.

Beim Dortmunder Zukunftskongress Logistik wurden gestern und vorgestern viele kleine Mosaiksteine aus dem großen Visionsbild Industrie 4.0 präsentiert (siehe auch News der Woche). Wie ich beispielsweise mithilfe eines „Disk Beacon“ ein Regal lokalisieren könnte. Oder meinen Büroschlüssel. Und das Ganze für schlappe fünf Euro. Auch spannend: Wie ich es für wenig Geld schaffe, dass mir ein Fahrerloses Transportsystem folgt. Mit kleinen, konkreten Lösungen kann gerade der Mittelstand, der in Sachen Industrie 4.0 gedanklich noch etwas hinterherhinkt, etwas anfangen.

Noch was wurde in Dortmund klar: Selbst wenn wir hierzulande noch so tolle Technologien für die vierte industrielle Revolution entwickeln, dürfen wir die Menschen nicht vergessen. Das Management muss die Mitarbeiter mitnehmen. Schritt für Schritt. Sonst stirbt die Revolution. Deshalb brauchen wir in den Firmen eine Kultur des Wandels. Mitarbeiter sollen wieder mehr ausprobieren – und nicht nur verwalten. Und es darf auch mal ein Fehler passieren. Ausgerechnet ein Banker hat dazu in Dortmund einen cleveren Satz geäußert: „Es macht doch keinen Sinn, ein totes Pferd neu zu satteln“, sagte Christian Polenz, COO bei der TeamBank. Von so mutigen Menschen bräuchten wir mehr – im Bankwesen wie in der Logistik.

Einen frohgemuten Start in den Tag wünscht

Thilo Jörgl
Chefredakteur LOGISTIK HEUTE

Thilo Jörgl
ehem. Chefredakteur (bis 2018)

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